Goodbye U17: U-Boot-Transport hat NRW hinter sich gelassen

Stand: 14.05.2023, 18:02 Uhr

Tausende Schaulustige haben sich am Wochenende am Rhein versammelt, denn dort schipperte ein U-Boot vorbei. Noch bis Mittwoch ist U17 von den Niederlanden bis nach Speyer unterwegs. Am Sonntag ging es weiter an Bonn vorbei Richtung Rheinland-Pfalz.

Es ist ein seltener Anblick, der sich seit Freitag auf dem Rhein bietet. Ein ausgemustertes U-Boot der Deutschen Marine fährt flussaufwärts auf einer schwimmenden Plattform von der Rhein-Mündung durch NRW bis nach Speyer in Rheinland-Pfalz. Dort wird das U17 an Land gehoben und ins Technik-Museum gebracht.

Viele Schaulustige überall an den Ufern

Tausende Besucher am Bonner Rheinufer bestaunen U17

Tausende Besucher am Bonner Rheinufer bestaunen U17

Am Samstagmorgen war der Bootstransport durch NRW in Duisburg gestartet, begleitet von Hunderten Schaulustigen passierte das U-Boot dann Krefeld-Uerdingen und Düsseldorf, bis es am frühen Abend in Köln anlegte. Tausende Menschen hatten hier die Ankunft beobachtet. Am frühen Sonntagmorgen hieß es dann wieder: Leinen los. Weiter ging es über Bonn nach Lahnstein in Rheinland-Pfalz.

Die geplante Ankunft am Sonntagabend in Lahnstein wird sich wohl verzögern, denn schon bei seiner Fahrt an Bonn vorbei, hatte der 500-Tonnen-Koloss etwa eine Stunde Verspätung. Auch in Königswinter versammelten sich viele Schaulustige und bestaunten das ausrangierte Bundeswehr-Unterseeboot.

Insgesamt legte das Schiff eine 215 Kilometer lange Strecke durch NRW zurück. Das Interesse der Menschen war "gigantisch", wie Sabine Lingner vom Technik-Museum Speyer am Sonntagnachmittag berichtete: "Es könnten Millionen gewesen sein."

Der Transport des U-Boots U17 in Bildern

Nach einem ausgiebigen Besuch in NRW über den Rhein ist das U-Boot U17 in Speyer angekommen und setzt seine Reise auf dem Land fort. Ziel ist das Technik-Museum Sinsheim.

U-Boot U17

Ein echter Hingucker: die U17 auf dem Weg ins Technik-Museum nach Speyer

Ein echter Hingucker: die U17 auf dem Weg ins Technik-Museum nach Speyer

In Höhe von Bimmen passierte das U-Boot die deutsche Grenze.

Anschließend ging es über den Niederrhein weiter bis nach Kleve.

Im Hintergrund ist die Rheinbrücke Emmerich zu sehen.

Bei Emmerich schauten Schaulustige vom Rheinufer aus zu.

In Duisburg lockte das U-Boot Hunderte Zuschauer an den Rhein - an den besonders guten Aussichtsplätzen wurde es richtig voll.

Nach einem nächtlichen Stopp im Duisburger Hafen ging es weiter.

Das U17 auf der Höhe von Krefeld-Uerdingen.

Auch die Besucher des Japan-Tags in Düsseldorf konnten den Transport von der Promenade aus beobachten.

Am Mittag wurde dann Köln erreicht.

In Köln blieb das U-Boot über Nacht.

In den frühen Morgenstunden hieß es dann wieder: Leinen los!

Um die Mittagszeit passierte der Transport dann Bonn.

Viele Schaulustige wollten vom Ufer aus den U-Boot-Transport sehen.

Der Transport ist ein Fest für Hobbyfotografen.

Nach NRW ging es durch Rheinland-Pfalz und am Drachenfels vorbei.

Auch in Mainz war das U-Boot ein Publikumsmagnet.

Zwischenstopp im Mannheimer Hafen.

Ankunft in Speyer. Im Hintergrund die Türme des Speyrer Doms.

Vier Tage später ging es auf dem Landweg weiter ins Technik-Museum-Speyer.

Neue Heimat Technik-Museum

Seine neue Heimat wird das U-Boot später im Technik-Museum Sinsheim in Baden-Württemberg finden, nachdem es jahrzehntelang in Eckernförde an der Ostsee seinen Heimathafen hatte. Dort stand das U-Boot mit der Schiffskennung S 196 mehr als 35 Jahre lang im Dienst der Bundeswehr. Am 28. April wurde das 500 Tonnen schwere U17 in Kiel mit einem Kran vom Trockendock auf das Ponton im Hafenbecken gehoben. Meter für Meter bewegte sich das ausgemusterte U-Boot quer über das Werftgelände.

Dann fuhr das U-Boot in Richtung Niederlande, erst auf dem Nord-Ostsee-Kanal, danach über die Nordsee - ganz in der Nähe der Ostfriesischen Inseln, wie das Technik-Museum Sinsheim dem WDR mitteilte. Am Freitagmorgen ist U17 von Nijmegen aus dann nach NRW aufbrochen.

Die Stationen der U-Boot-Reise auf einen Blick:

  • Freitag, 12. Mai: Abfahrt um 6.00 Uhr in Nijmegen (Niederlande); Vorbeifahrt an der Rheinpromenade in Emmerich um 9.00 Uhr, in Rees um 10.30 Uhr, in Wesel um 12 Uhr; Ankunft gegen 16.30 Uhr in Duisburg, Anlegestelle: Mercator Insel im Hafenmund
  • Samstag, 13. Mai: Abfahrt um 6.00 Uhr in Duisburg; Ankunft gegen 18.00 Uhr in Köln, Anlegestelle: Landebrücke an der Bastei
  • Sonntag, 14. Mai: Abfahrt um 6.00 Uhr in Köln; Ankunft gegen 18.30 Uhr in Lahnstein, Anlegestelle bei Rheinkilometer 585
  • Montag, 15. Mai: Abfahrt um 6.00 Uhr in Lahnstein; Ankunft gegen 17.30 Uhr in Mainz, Anlegestelle: Zollhafen / Südmole bei Rheinkilometer 500
  • Dienstag, 16. Mai: Transport nach Mannheim; Ankunft etwa zwischen 18.00 und 19.00 Uhr
  • Mittwoch, 17. Mai: Ankunft im Naturhafen Speyer
  • Sonntag, 21. Mai: Straßentransport ins Technik-Museum Speyer
U17 verlässt Köln

U17 verlässt Köln

Die Ankunfts- und Abfahrzeiten können sich kurzfristig ändern. Aktuelle Informationen und ein Live-Tracking gibt es auch auf der Website der Technik-Museen Speyer und Sinsheim. Für diejenigen, die selbst ausrechnen möchten, wann das U-Boot ungefähr wo ist, gibt es einen Tipp auf der Website des Technik-Museums. Dort heißt es: "Der Schubverband ist mit einer Geschwindigkeit von etwa zehn Kilometer pro Stunde unterwegs, benötigt also für eine Fahrstrecke von einem Kilometer etwa fünf bis sieben Minuten. Anhand des Maßstabes auf der GPS-Karte können Sie errechnen, wann das U-Boot an der Stelle Ihrer Wahl vorbeifahren wird."

Erstes U-Boot in US-Gewässern nach Zweitem Weltkrieg

Das U17 hat nach Angabe der Technik-Museen Speyer und Sinsheim eine Länge von etwa 48 Meter, einen Tiefgang von 4,6 Meter und verdrängt getaucht etwa 500 Tonnen.

Das Einsatzgebiet des U-Boots war demnach hauptsächlich in der Nord- und Ostsee, später auch im Mittelmeer. Das U17 war gemeinsam mit dem U26 nach dem Zweiten Weltkrieg das erste deutsche U-Boot in amerikanischen Gewässern.

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