Starkregen hat in Nordrhein-Westfalen nach Angaben des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft in den vergangenen 20 Jahren Schäden in Höhe von 4,15 Milliarden Euro an Wohngebäuden angerichtet. Statistisch gesehen seien von 1.000 Wohngebäuden 133 von einem Starkregenschaden betroffen gewesen, berichtete der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag in seiner Starkregenbilanz.
Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) beginnt Starkregen ab einer Niederschlagsmenge von 15 Litern pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde oder von 20 Litern innerhalb von sechs Stunden. "Starkregen kann überall auftreten und zu schnell ansteigenden Wasserständen und (bzw. oder) zu Überschwemmungen führen", schreibt der DWD. Die Folgen davon können verheerend sein.
"Befindet sich die Ölheizung im Keller, sorgen aufgeschwemmte Öltanks regelmäßig für immense Schäden. Aber auch die Haustechnik im Keller, wie elektrische Installationen, werden durch das Wasser häufig komplett zerstört", so die GDV-Sprecherin weiter.
Die Beseitigung der Schäden kostete Hausbesitzer in NRW laut den Versicherern im Durchschnitt 9.380 Euro. Am häufigsten betroffen waren laut GDV die Einwohner von Euskirchen. Statistisch gesehen habe dort mehr als jedes zweite versicherte Haus (590 von 1.000) einen Schaden durch besonders starke Regenfälle erlitten. Mit 324 Schäden je 1.000 Gebäude rangierte Münster auf Platz zwei der Schadensbilanz.
Unwetter von 2014 und 2021 mit schweren Folgen
Zwei Unwetter-Ereignisse sorgten für besonders schwere Folgen: Die Sturzflut Bernd 2021 habe in Euskirchen schwerste Schäden hinterlassen und der Starkregen von 2014 habe weite Teile von Münster überschwemmt. Nach Angaben der Stadt fielen dort innerhalb von sieben Stunden 292 Liter Regen pro Quadratmeter.
Am geringsten betroffen in NRW waren der Starkregenbilanz zufolge die Hausbesitzer in Siegen-Wittgenstein mit 30 Schäden je 1.000 Gebäude. GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen warnte: "Extreme Wetterereignisse nehmen zu und damit auch die Schäden." Darauf müsse sich die Gesellschaft einstellen.