Mutmaßliche Gruppenvergewaltigung in Iserlohn: Untersuchungshaft
Lokalzeit Südwestfalen. 09.09.2024. 02:30 Min.. Verfügbar bis 09.09.2026. WDR. Von Ulf Priester.
Geiselnahme bei mutmaßlicher Gruppenvergewaltigung in Iserlohn?
Stand: 25.10.2024, 11:33 Uhr
Nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung in Iserlohn wird jetzt auch wegen des Verdachts auf Geiselnahme ermittelt. Das hat die Hagener Staatsanwaltschaft bestätigt. Sie begründet das unter anderem mit der Auswertung eines Handyvideos von der Tat.
Das Video hat die Polizei auf dem Handy eines Tatverdächtigen gefunden. Es soll die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung zeigen und wird von den Ermittlern weiter ausgewertet.
Vorwurf: Opfer gefesselt und sexuell erniedrigt
Die Tat soll am 7. September 2024 passiert sein. Damals hatten Zeugen Schreie aus dem Gebäude der ehemaligen Brauerei in Iserlohn gehört und die Polizei alarmiert. Die fand daraufhin einen 30-jährigen iranischen Geflüchteten.
Auf diesem Iserlohner Gelände soll sich die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung zugetragen haben
Dieser soll laut Staatsanwalt Michael Burggräf Opfer einer mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung geworden sein. Dabei soll er von vier Männern gefesselt und sexuell erniedrigt worden sein.
Laut dem Bundeskriminalamt handelt es sich um eine Gruppenvergewaltigung, wenn mindestens zwei oder mehr Täter bewusst und gewollt Teil der Tat waren. Dabei müssen nicht alle Beteiligten in das Opfer eingedrungen sein, aber an der Verwirklichung der Tat mitgewirkt haben. Also gehört zu der Gruppe der Täter per Definition auch, wer die Tat mit vorbereitet oder unterstützt hat.
Täter sitzen in Untersuchungshaft
Kurz nach der Tat konnten vier Tatverdächtige in einem angrenzenden Waldstück festgenommen werden. Die festgenommen Männer sind 24, 34, 42 und 46 Jahre alt. Gegen sie wurde Haftbefehl erlassen. Sie sitzen in Untersuchungshaft.
Politisches Motiv wird ausgeschlossen
Weil die Tatverdächtigen iranische Wurzeln haben und das Opfer ein Kritiker der iranischen Regierung ist, wurde zunächst der Verdacht auf ein politisches Motiv geprüft. Das konnte aber nicht bestätigt werden. Laut der Hagener Staatsanwaltschaft war ein Konflikt auf zwischenmenschlicher Ebene Auslöser der Tat.
Video zeigt mutmaßliche Gruppenvergewaltigung
Bei einem der Tatverdächtigen konnte die Polizei ein Handyvideo sicherstellen. Das zeigt die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung. Das Video gibt außerdem Aufschluss über die Zahl der Täter. Anfangs waren die Ermittler von sechs Tätern ausgegangen. Inzwischen ist klar: Es waren nur vier.
Unsere Quellen:
- Presseerklärung der Hagener Staatsanwaltschaft und Polizei
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur AFP
- Interview mit Polizei Hagen
- Gespräch mit der Hagener Staatsanwaltschaft