Schüsse auf Trump | sv

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Biden und Trump äußern sich nach Attentat

Stand: 15.07.2024, 09:26 Uhr

Ein Attentat auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump erschüttert den Wahlkampf in den USA und schürt Ängste vor einer politischen Gewaltspirale.

Während einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania wurde der 78-Jährige am Samstag (Ortszeit) bei einem Schusswaffenangriff auf der Bühne verletzt. Der Schütze wurde von Sicherheitskräften getötet. Das Attentat löst weltweit Entsetzen aus.

US-Präsident Joe Biden hat nach dem Attentat auf Ex-Präsident Trump gesagt, dass Gewalt keinen Platz in den USA hat. In einer Ansprache an die Nation rief Biden zur Einigkeit auf. Alle Amerikanerinnen und Amerikaner sollten einen Schritt zurücktreten und nachdenken - auch darüber, dass sie Nachbarn und Freunde seien, keine Feinde, betonte Biden. Auch Trump hat nach dem Attentat auf ihn zur Versöhnung aufgerufen. Er erklärte, es sei jetzt wichtiger denn je, zusammenzustehen. Das klingt erst mal versöhnlich - zumindest ganz anders als das, was gerade bei Social Media los ist.

Verschwörungserzählungen im Netz

Auf Plattformen wie X, Instagram und TikTok machen aktuell zahlreiche Verschwörungserzählungen die Runde. Dort heißt es zum Beispiel, die US-Regierung habe das Attentat auf Trump lange im Voraus geplant - gemeinsam mit dem FBI. Der republikanische Kongressabgeordnete Mike Collins postete auf X: "Joe Biden hat den Befehl gegeben." Trump-Anhänger werfen den Demokraten vor, sich an ihrem Kandidaten rächen zu wollen, weil die Gerichtsverfahren gegen ihn nicht so gut liefen. Gegen die Republikaner wird immer wieder der Verdacht laut, dass das Attentat inszeniert worden sei, um Trump im Wahlkampf einen Vorteil zu verschaffen.

Blutendes Ohr und erhobene Faust

Trump hatte am vergangenen Samstag gegen 18 Uhr (Ortszeit) eine Bühne in der Kleinstadt Butler betreten, um dort vor Anhängern eine Wahlkampfrede zu halten. Er hatte seine Rede gerade erst begonnen, als plötzlich mehrere Schüsse zu hören waren. Menschen schrien. 

Trump fasste sich daraufhin ans Ohr und duckte sich dann zu Boden. Sicherheitspersonal rannte auf die Bühne und schirmte ihn ab. Aufrecht und gestützt von Secret-Service-Agenten verließ mit einem blutenden Ohr die Bühne. Dabei reckte er seine Faust in die Luft. 

Der Secret Service teilte mit, der mutmaßliche Schütze habe von einer "erhöhten Position" außerhalb des Veranstaltungsortes das Feuer eröffnet. Ein Augenzeuge sagte einem TV-Sender, dass Zuschauer kurz vorher einen bewaffneten Mann gesehen hätten, der auf dem Dach eines Hauses gelegen habe. US-Medien zufolge fanden Ermittler ein Sturmgewehr. Die Bundespolizei FBI identifizierte den mutmaßlichen Schützen später als Thomas Matthew Crooks, ein 20 Jahre alter Mann aus der Nähe von Pittsburgh in Pennsylvania. Zu Erkenntnissen über ein mögliches Motiv gibt es weiterhin keine Informationen. Viele Fragen sind noch offen.

Panik im Publikum

Im Publikum brach nach dem Vorfall Panik aus. Der Veranstaltungsort wurde evakuiert. Mit gelbem Flatterband wurde der Bereich rund um die Bühne abgesperrt und von schwer bewaffneten Einsatzkräften abgesichert. 

Außer dem Schützen starb nach Behördenangaben auch ein Mann aus dem Publikum, zwei weitere Männer wurden schwer verletzt. Laut dem Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, handelt es sich bei dem Toten um den 50-jährigen Corey Comperatore, einen Feuerwehrmann aus Pennsylvania.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa