Ob Schoko-Weihnachtsmann, Pralinen oder Dominosteine - für viele gehört besonders rund um Weihnachten Schokolade einfach dazu. Die wird in diesem Jahr aber deutlich teurer. Schoko-Weihnachtsmänner können bis zu 50 Prozent mehr kosten als im vergangenen Jahr, Lebkuchen bis zu 32 Prozent und eine Tafel Schokolade bis zu 17 mehr. Das zeigen Auswertungen von Vergleichsportalen.
In diesem Jahr werden rund 164 Millionen Schoko-Weihnachtsmänner hergestellt
Hauptgrund für die gestiegenen Preise sind vor allem Ernteausfälle in der Kakaoproduktion. Die gab es in diesem Jahr etwa wegen Trockenheit, Starkregen und Pflanzenkrankheiten. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Kakao gestiegen. Diese Mischung spüre man sofort, sagt Frank Waskow von der Verbraucherzentrale NRW: "Das schlägt sich sofort an den Börsen nieder, weil Kakao ja international gehandelt wird."
Preis für Kakaobohnen auf Rekordniveau
An diesen Rohstoffbörsen wird Kakao in diesem Jahr so teuer gehandelt wie noch nie. Im April stieg der Preis für die Bohnen auf ein Allzeithoch von 10.004 Euro pro Tonne. Zwar ist der Preis seitdem wieder gefallen, er ist jetzt im November mit 8.306 Euro pro Tonne aber immer noch doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Deswegen kostet die Schokolade dann auch im Supermarkt mehr.
Ein Bauer zeigt auf einer Kakaoplantage eine geöffnete Kakaoschote.
Verbraucher sollten vor allem Preise vergleichen, rät Frank Waskow: "Vor Weihnachten haben wir natürlich auch immer viele Sonderangebote oder Aktionen. Und da lohnt es sich durchaus, die Preise zu vergleichen. Man kann natürlich auch wenn es ums Backen geht, Kakao verwenden. Der ist im Verhältnis günstiger als fertige Schokoladenprodukte." Außerdem rät der Verbraucherschützer zu Eigenmarken.
Sinken die Kakaopreise wieder?
Ob die Preise für Kakao zukünftig wieder deutlich sinken, ist unklar. Vor allem wegen der Klimaauswirkungen, sagt Frank Waskow "Ganz viel wird davon abhängen, wie die nächste Ernte wird. Und leider haben wir tatsächlich Klimawandel. Wir sehen viele Trockenheiten und Starkregen."
Hinzukomme, dass etwa auf Plantagen in Westafrika viele Bäume nicht mehr genug Bohnen tragen und eigentlich ausgetauscht werden müssten. Das und Anpassung an den Klimawandel kosten aber viel Geld und treffen vor allem in den Anbauregionen auf große Armut.
Unsere Quellen:
- WDR Reporter
- Verbraucherzentrale NRW
- Nachrichtenagentur dpa