Mit digitaler Technik gegen Bochumer Stadtratten

Stand: 12.08.2022, 17:08 Uhr

Digitale Technik gegen Ratten - mit Boxen, die die Tiere in der Kanalisation zählen. Damit sollen Probleme mit den Nagetieren besser bekämpft werden.

Um Ratten auf den Pelz zu rücken, hat die Stadt Bochum eine zentrale Bekämpfungsstelle eingerichtet - mit insgesamt drei Ansprechpartnern. Hier können Bürger ab sofort größere Rattenvorkommen melden. Denn deutsche Großstädte haben ein Problem: auf jeden Einwohner kommen etwa drei Ratten - das schätzen Schädlingsbekämpfer.

Hightech-Rattenbekämpfung

Dieses Jahr wurden alleine in Bochum 850 Ratten gesichtet. Wie viele Tiere in Bochum herumlaufen, sollen 200 Köderboxen herausfinden - mit Sensoren, die auch anzeigen, wenn sich Ratten nur im Umfeld der Box befinden. Noch wird vor Ort kontrolliert, aber ein neues WLAN- ähnliches Netz, soll das ersetzen. Es wird gerade getestet.

Wenn alles klappt, müssen die Mitarbeiter der Stadt demnächst nicht mehr so oft in die Kanalisation. Sie müssen dann nur noch ausrücken, um Köder nachzufüllen oder um die Boxen wieder herauszuziehen.

Die Boxen werden im Bochumer Kanalnetz aufgestellt - in einigen der ingesamt 32.000 Schächten, denn hier halten sich Ratten besonders gerne auf. "Die Tiere nutzen die Kanäle, um sicher von A nach B zu kommen", erklärt Patric Paul, Koordinator der Schadnagerbekämpfung. Die Daten werden dann erfasst und Schwerpunkte so lokalisiert.

Sanfte Methoden bevorzugt

Vergiftet werden sollen die Tiere aber nicht. Deswegen wird es Beratungen und Gespräche rund um Ratten geben. Darin geht es dann auch darum, wie man sie von Wohngebieten fernhält. Man sollte Müllecken vermeiden und keine Essensreste draußen rumliegen lassen. Die Stadt Bochum hofft, dass sich die Population so verkleinert.

Über dieses Thema haben wir am 12. Januar 2022 bei WDR 2 berichtet: Lokalzeit Rhein/Ruhr 15:30