Prozessstart in Essen: Sexualtäter soll Frau vergewaltigt haben

Stand: 10.01.2025, 13:08 Uhr

Ein vorbestrafter Sexualtäter steht seit heute vor dem Essener Landgericht. Er soll eine Frau verschleppt und vergewaltigt haben.

Von Thomas Becker

Was genau geschehen ist am 07. März 2024, das wird die Öffentlichkeit wohl nicht erfahren. Und vielleicht auch nicht die Familie des Angeklagten. Denn zum Prozessauftakt heute Morgen beantragt der Verteidiger, dass die Öffentlichkeit während der Aussage seines Mandanten ausgeschlossen wird. Schließlich gehe es um "Umstände aus seiner Intimsphäre". Der Richter gibt dem Antrag statt.

Angeklagter entschuldigt sich

Im Gerichtssaal sitzen außer den Juristen und dem Angeklagten nur zwei Pressevertreter und Familienangehörige des 30-Jährigen. Bevor sie den Saal verlassen müssen, kündigt der Anwalt ein umfassendes Geständnis an und entschuldigt sich im Namen seines Mandanten, beim Opfer der Tat und bei der Familie des Angeklagten. 

Frau zur Mitfahrt überredet

Am Tattag soll er vor einem Essener Krankenhaus einer Frau, die dort gerade entlassen wurde, angeboten haben, sie mit dem Auto nach Hause zu fahren. Bus und Bahn hätten an dem Tag gestreikt, heißt es in der Anklageschrift des Staatsanwalts. Das ist allerdings falsch. Gestreikt haben lediglich die Lokführer.

Vergewaltigung im Wald

Statt die wenigen Kilometer zu ihrer Wohnung zu fahren, soll der Angeklagte dann aber eine ganz andere Richtung eingeschlagen haben. Laut Anklage ging es in einen Wald in Bottrop. Dort soll er die Frau aus dem Auto gezerrt, sie gewürgt und vergewaltigt haben.

Irgendwann gelang ihr laut Anklage die Flucht. Sie suchte Hilfe bei einem Passanten und alarmierte die Polizei. Es dauerte Monate, bis der Tatverdächtige ermittelt war. Im Juli kam er in Untersuchungshaft.

Sicherungsverwahrung wird geprüft

Der 30-jährige Bottroper ist bereits mehrfach vorbestraft. Sexualdelikte, Raub, Körperverletzung, bereits als Heranwachsender wurde er deshalb zu sechs Jahren Jugendstrafe verurteilt. Das Gericht wird deshalb jetzt auch prüfen, ob neben einer Haftstrafe zusätzlich die unbefristete Sicherungsverwahrung in Frage kommt, wegen seiner Gefährlichkeit für die Allgemeinheit. Das Urteil wird Anfang Februar erwartet.  

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