Nachdem am Dienstag ein zweiter Täter benannt wurde, hat das Bistum Essen heute mitgeteilt, dass allein in Bottrop fünf ehemalige Priester Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht haben sollen. Teilweise wurden die Geistlichen weiter versetzt. Auch einem Kirchenmusiker werden Anfang der Nullerjahre Übergriffe vorgeworfen.
Bereits bekannt war der Fall des ehemaligen Priesters Peter H., der sich jahrelang an Kindern vergangen haben soll. Er wurde mittlerweile aus dem Priesterstand entlassen. Sein unmittelbarer Nachfolger soll in einer Bottroper Pfarrei Ende der 1970er-Jahre ebenfalls Missbrauchstaten verübt haben.
Missbrauchsstudie wird Mitte Februar veröffentlicht
In einem Fall soll ein Priester sogar ein Kind missbraucht haben, an dem sich bereits sein Vorgänger vergangen hatte. Der Kaplan wurde vom Bistum damals versetzt und fiel danach wieder durch sexuelle Gewalt in Essen und auch in Oberhausen auf. 1980 wurde er dort dafür strafrechtlich verurteilt. In einem anderen Bistum soll er trotzdem weiter Kindern sexuelle Gewalt angetan haben.
2019 ist der Kaplan gestorben. Der Diözese sind sechs mutmaßliche Opfer des Kaplans bekannt. Die drei weiteren Geistlichen, die Missbrauchstaten begangen haben sollen, seien mittlerweile verstorben. Auch sie waren im Bottroper Stadtgebiet eingesetzt. Der Zeitraum der Beschuldigungen erstreckt sich von 1959 bis 1980. Am 14.02.2023 stellt das Münchener Insitut IPP die sozialwissenschaftliche Missbrauchsstudie für das Bistum Essen vor.
Über dieses Thema haben wir am 08. Februar 2023 bei WDR 2 berichtet: Lokalzeit Rhein/Ruhr, 16:30.