Polizei und Staatsanwaltschaft wollen "Cold Cases" lösen
Lokalzeit aus Dortmund. 12.01.2024. 02:43 Min.. Verfügbar bis 12.01.2026. WDR. Von Jürgen Kleinschnitger.
Polizei Dortmund will 42 ungelöste Mordfälle neu aufrollen - auch den von Heike Kötting
Stand: 12.01.2024, 15:50 Uhr
Die Dortmunder hat eine Sonderkommission aufgestellt, um Cold Cases zu klären. In einem Fall geht es um den Mord vor 33 Jahren an Heike Kötting. Und um den an Marc Gudde, ermordet 1986.
Die Sonderkommission Cold Cases konzentriert sich auf alte Fälle, in denen sie die Hoffnung hat, die Tat noch aufzuklären. So auch beim Mord an Heike Kötting, einer 28-jährigen Frau aus Dortmund, die 1991 in einem Bungalow in Scharnhorst getötet wurde. Sie hatte Einbrecher überrascht und wurde von ihnen umgebracht. Die Polizei geht davon aus, dass sie ermordet wurde, weil sie die Täter kannte.
5000 Euro Belohnung für Hinweise im Mordfall Heike Kötting
Ihre Mörder hätten Ortskenntnisse gehabt und gewusst, dass die 28-Jährige einen größeren Geldbetrag im Haus aufbewahrt habe, teilten die Ermittler mit. Der rote Kleinwagen des Opfers war gestohlen und später in Frankreich auf einer Autobahnraststätte entdeckt worden.
Die Dortmunder Ermittler haben für Informationen über den 33 Jahre lang zurückliegenden Mord 5000 Euro Belohnung ausgesetzt. Den Fall stellt die Polizei auch in der nächsten ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" vor.
Neue DNA-Spuren auch im Mordfall des 11-jährigen Marc Gudde
Marc Gudde wurde 1986 ermordet
Die Kripo Dortmund hat auch neue Erkenntnisse über den Mord an Marc Gudde. Der damals 11-jährige Junge war 1986 mit seinem Rad auf einem Feldweg in Unna unterwegs. Dort wurde der Junge niedergeschlagen und brutal ermordet. Nachträglich konnten DNA-Spuren gesichert werden, die nun zu dem Täter führen sollen.
Älteste ungelöste Fall geschah 1966
Die Kriminalbeamte gehen in der neu gegründeten Sonderkommission Spuren in Fällen aus Dortmund, dem Kreis Unna, Hamm, dem Kreis Soest und dem Hochsauerlandkreis nach. Der älteste Fall stammt von 1966. Vor 1990 war beispielsweise die DNA-Technologie noch nicht entwickelt.
Mit neuen DNA-Abgleichen können nun Täter gefunden werden. Die Polizei hofft auch auf Zeugen, deren Taten mittlerweile verjährt sind. Zum Beispiel Menschen, die Ware aus Einbrüchen gekauft haben. Zum Tatzeitpunkt war das noch strafbar, heute nicht mehr.
Unsere Quellen:
- Polizei und Staatsanwaltschaft Dortmund
- WDR-Reporter
Über dieses Thema berichtet der WDR am 12.01.2024 in der Lokalzeit aus Dortmund und im Radio auf WDR 2.