Tampon-Spender an der gefliesten Wand einer Toilette

Kostenlose Tampons an Bochumer Ruhr-Universität

Stand: 13.10.2022, 14:36 Uhr

In mehreren Toiletten auf dem Campus der Ruhr-Uni hängen jetzt Tampon-Spender. Die Idee stammt von den Studierenden selbst. Andere Hochschulen im Ruhrgebiet ziehen nach.

Menstruation soll kein Tabu-Thema mehr sein und Studierende finanziell entlastet werden - das sind zwei von drei Punkten, um die es bei dem Pilotprojekt an der Bochumer Ruhr-Universität besonders geht. Und: Menstruationsartikel wie Tampons sollen gut verfügbar sein.

Pilotphase in fünf WC-Anlagen

Die Initiative für die Tampon-Spender kam von den Studierenden. Ende 2020 gründete sich ein Arbeitskreis zu dem Thema und das Projekt nahm Formen an. Mittlerweile hängen in zunächst fünf Toiletten auf dem Bochumer Campus Spender. "Auch angesichts der aktuell steigenden Lebenshaltungskosten ist unser Pilotprojekt zumindest ein Signal“, so Friederike Bergstedt, die RUB-Gleichstellungsbeauftragte.

Das Thema kostenlose Periodenprodukte ist in den vergangenen Jahren sowohl national als auch international immer mehr in den Fokus gerückt. Zuletzt durch ein neues Gesetz in Schottland. Demnach müssen dort Bildungseinrichtungen und städtische Einrichtungen Periodenprodukte zur Verfügung stellen.

Westfälische Hochschule macht auch mit

Die Tampon-Spender für den Campus in Bochum werden von einem Unternehmen gebaut, das ein Student der Ruhr-Universität gegründet hat. Wer ein Tampon entnehmen möchte, muss nur die Hand unter einen Sensor halten. Damit das Angebot nicht ausgenutzt wird, gibt es eine Ausgabeverzögerung. Heißt, es muss kurz gewartet werden, bis der Spender wieder ein Tampon ausgibt.

Auch die Westfälische Hochschule will ab nächster Woche auch kostenlose Tampons anbieten. Das teilte die Hochschule auf WDR-Anfrage mit. Und zwar an allen drei Standorten in Gelsenkirchen, Bocholt und Recklinghausen. Die Uni Duisburg Essen bieten diesen Service noch nicht, die Planungen laufen aber.

Über dieses Thema wird am 14.10.2022 bei WDR 2 in der Lokalzeit Rhein/Ruhr berichtet.

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