Für die Diebe muss es ein erheblicher Aufwand gewesen sein, die Bronzeskulptur zu stehlen. Denn das Kunstwerk ist 1,20 Meter hoch, etwa 2,00 Meter breit - und dementsprechend schwer. Wie sie das gemacht haben, ist noch völlig unklar. Am Samstagabend hatte die Skulptur noch mit anderen Kunstwerken am Ausstellungsort, dem Marler City-See, gestanden.
500.000 Euro Schaden
Der Diebstahl muss also danach passiert sein. Die Bronzeskulptur "Ruhendes Blatt" gehört zur Sammlung des städtischen Skulpturenmuseums. Der entstandene Schaden liegt laut Stadt Marl bei 500.000 Euro. Die Stadt hat Anzeige erstattet. Mögliche Zeuginnen und Zeugen können sich direkt an die Stadt oder die Polizei wenden.
Mehrere Kunstwerke aus dem Marler Skulpturenmuseum "Glaskasten" sind im öffentlichen Raum und in der Innenstadt ausgestellt. So auch die Bronze-Skulptur des Künstlers Hans Arp. Er gilt als bedeutender Vertreter der Kunstströmungen Dadismus und Surrealismus.
Die gestohlende Skulptur "Ruhendes Blatt" stammt aus dem Jahr 1959.
Direktorin des Arp-Museums betroffen
Für Julia Wallner, Direktorin des Arp-Museums in Remagen, ist der Diebstahl ein "unwiederbringlicher Verlust". Immerhin habe Marl eine starke Stellung in der deutschen Skulpturenlandschaft. Auf dem freien Markt sei das Kunstwerk wegen seiner Bekanntheit nicht zu verkaufen.
Ähnlicher Fall im Jahr 2009
Bereits 2009 wurde ein Kunstwerk in Marl gestohlen. Die Skulptur "Spielende Frau" des iatlienischen Künstlers Giacomo Manzù war einen Meter hoch und 100 kg schwer und ebenfalls aus der Sammlung des Skulpturenmuseums "Glaskasten" Marl. Sie stand im Außenbereich des Museums. Das Kunstwerk hatte einen Marktwert von 300.000 bis 400.000 Euro. Die Skulptur ist bis heute nicht wieder aufgetaucht.
