Montage mit Halspartie, weißem Kragen und Schulter eines Priesters, an dessen Revers ein nach unten weisendes kleines Kruzifix befestigt ist

Erfolgreich gewehrt: Seelsorger kommt nicht nach Oberhausen

Stand: 01.02.2024, 19:23 Uhr

Katholische Gemeindemitglieder in Oberhausen haben verhindert, dass ein Priester als Seelsorger zu ihnen versetzt wird. Ihm war übergriffiges Verhalten vorgeworfen worden.

Der katholische Geistliche war in Duisburg negativ aufgefallen. Er soll Jugendliche unangemessen berührt und ihnen Nachrichten per Whatsapp geschrieben haben. Außerdem soll der 60-Jährige ihnen Alkohol gegeben haben.

Auf eigenen Wunsch suspendiert

Der Geistliche war wegen der Missbrauchsvorwürfe auf eigenen Wunsch hin als Duisburger Stadtdechant suspendiert worden. Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen ergaben aber kein strafrechtlich relevantes Verhalten.

Ein kirchenrechtliches Verfahren kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass kein Straftatbestand vorliege. Trotzdem wollten die Katholiken in Oberhausen nicht, dass der Geistliche ihnen als Seelsorger zugeteilt wird.

Angst vor weiteren Übergriffen

In den vergangenen Tagen seien aus der Gemeinde "Sorgen und Nöte" gegen die Versetzung des Priesters geäußert worden, schrieb das Bistum am Donnerstag. Deshalb seien sich Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck und die Personalverantwortlichen einig, dass der geplante Einsatz "unter diesen Voraussetzungen nicht mehr möglich ist".

Erst kurz vor der geplanten Versetzung war bekannt geworden, dass der 60-Jährige unter Auflagen in Oberhausen in der der Alten- und Krankenseelsorge eingesetzt werden soll. Ehrenamtliche hatten daraufhin angekündigt, nicht weiter in der Gemeinde mitarbeiten zu wollen.

Mitglieder der Gemeinde hatten unter anderem in einem offenen Brief angezweifelt, dass Kinder und Jugendliche vor weiteren Übergriffen geschützt werden könnten.

Unsere Quellen:

  • WDR-Recherchen
  • dpa
  • KNA