Gesprengte Geldautomaten am Centro Oberhausen

Geldautomaten-Sprengung in Oberhausen: Verdächtige in U-Haft

Stand: 31.08.2022, 10:58 Uhr

Zwei Geldautomaten-Sprengungen am Centro haben Anwohnende am Montag (29.08.) aus dem Schlaf gerissen. Wenig später konnte die Polizei zwei Verdächtige schnappen. Die sitzen jetzt in Untersuchungshaft.

Die 17 und 19 Jahre alten Verdächtigen sollen versucht haben, im Dunkeln auf Motorrollern zu flüchten. Ein Polizei-Hubschrauber entdeckte die Jugendlichen mithilfe von Wärmebildkameras. Wenig später hat die Polizei die beiden Flüchtigen dann festgenommen.

Das sei nur möglich gewesen, weil Anwohnende sofort die Polizei gerufen hätten, als sie die Explosion hörten, sagte ein Polizeisprecher dem WDR. Daraufhin seien Einsatzkräfte aus Oberhausen, Essen und Duisburg ausgerückt. Neben einem Hubschrauber suchten auch Spürhunde nach den Verdächtigen.

Genauere Angaben zur Festnahme der zwei jungen Männer wollte die Polizei wegen laufender Ermittlungen nicht machen, eine Verfolgungsjagd habe es aber nicht gegeben. Neben den Fluchtrollern fand die Polizei auch eine Tasche mit einem Teil des erbeuteten Bargelds.

Ungewöhnliche Flucht auf Motorrollern

Die Flucht auf Motorrollern sei ungewöhnlich, sagte ein Polizeisprecher. Normalerweise würden Kriminelle in schnellen Autos, wie beispielsweise Audis, fliehen. Mit den Rollern hätten die Jugendlichen kaum zurück in die Niederlande fahren können. Deswegen ermittelt die Polizei aktuell nach Komplizen.

Polizei und Staatsanwaltschaft untersuchen außerdem, ob die zwei Festgenommenen noch weitere Geldautomaten gesprengt haben. Das Landeskriminalamt NRW geht davon aus, dass eine kriminelle, mehrere hundert Mann starke Szene aus den Niederlanden für den Großteil der Automaten-Sprengungen in Nordrhein-Westfalen verantwortlich ist.

Zahl der Geldautomaten-Sprengungen steigt

Allein bis Juli dieses Jahres sind nach Angaben des NRW-Innenministeriums mehr als 100 Automaten gesprengt worden. Gesamtschaden: Mehr als 10 Millionen Euro. Damit ist der Schaden schon jetzt genauso hoch wie im gesamten Jahr 2020.

Über dieses Thema haben wir am 31.08. bei WDR2 in der Lokalzeit Ruhr berichtet.