Es war Mitte Juni ein großer Schock für die 83 Bewohner des Wohnkomplexes in Essen-Freisenbruch. Von jetzt auf gleich mussten sie ihre Wohnungen verlassen, konnten bestenfalls das Nötigste packen. Die Bezirksregierung Arnsberg hatte Alarm geschlagen: Das Haus sei akut einsturzgefährdet.
Bewohner mussten fluchtartig das Haus verlassen
Der Grund: Unter dem Haus wurde ein alter Bergbauschacht entdeckt, der so instabil war, dass bei einem Einsturz auch der Wohnkomplex massiv gefährdet wäre. Die Experten der Bezirksregierung schätzten die Situation als so gefährlich ein, dass sie das Haus sofort evakuierten.
Ein Albtraum für die überwiegend älteren Bewohner. Sie kamen kurzfristig überwiegend in Notunterkünften unter - ein Großteil in einem Hotel. "Daran hat sich bisher nichts geändert und daran wird sich so schnell auch nichts ändern", prophezeite Peter Hogrebe, Sprecher der Abteilung "Bergbau und Energie in NRW" bei der Bezirksregierung Arnsberg, bereits im Juli diesen Jahres.
Arbeiten am Haus komplex
"Mindestens drei Monate, womöglich aber noch länger, wird es wohl dauern, bis der Schacht und damit auch das Wohnhaus stabilisiert ist", sagte Hogrebe im Sommer. Mittlerweile hat sich der Zeitplan verschoben. Immer noch laufen die Vorbereitungen, den Wohnkomplex mit Stahlträgern abzusichern. Die sogenannten Abfangträger sollen die Last des Gebäudes wegleiten von der Stelle des Schachtes. Erst dann seien überhaupt die Bedingungen gegeben, den Schacht zu stabilisieren.
Und erst nach der Stabilisierung des Schachtes sei es für die Bewohner möglich, wieder einzuziehen, so Holtgrebe. Das wird in diesem Jahr nicht mehr geschehen. Man müsse sehr vorsichtig an die Arbeiten herangehen mit Blick auf den fragilen Zustand des Bergbauschachtes: "Der Schacht sieht überhaupt nicht gut aus", so Holtgrebe.
Bewohner durften noch einmal in ihre Wohnungen
Es bleibt eine Geduldsprobe für die Bewohner, von denen viele schon kurz nach der Evakuierung darüber klagten, dass die Situation sehr belastend sei. Ein letztes Mal konnten sie am 23. September unter Auflagen in ihre Wohnungen, um Gegenstände herauszuholen. Gleichzeitig waren Gutachter in den Wohnungen, um dieseauf mögliche Risse in den Wänden zu überprüfen.
Unsere Quellen:
- Bezirksregierung Arnsberg
- Wohnbau eG