Wie futuristisch das Projekt ist, ließ sich bereits auf dem Bild- und Videomaterial erahnen, das die Sinfoniker im Vorfeld auf ihrer Website veröffentlichten. Darauf ist unter anderem zu sehen, wie Intendant Markus Rindt dem KI-Dirigenten beim "Üben" hilft. Dabei schwenkt er den weiß-schwarzen Arm des Roboters zur Filmmusik der Star-Wars-Filme, während dieser einen Filzstift hält.
Die Musikauswahl kommt nicht von ungefähr: Der Roboterarm erinnert äußerlich stark an die gepanzerten Uniformen der Sturmtruppler aus "Krieg der Sterne". Während des ersten Konzerts am Samstag führte der dreiarmige Dirigent dazu noch leuchtende Taktstöcke, die in Laserschwert-Manier in blau, rot und weiß leuchteten.
Drei Roboterarme dirigieren 20 Musiker
Allerdings wird bei den Konzerten keine Star Wars-Filmmusik gespielt. Stattdessen spielen die 16 Blechbläserinnen und Blechbläser sowie vier Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger eine sogenannte "Roboter-Sinfonie". Dafür habe der Roboter gelernt, Takte und Dynamiken anzuzeigen, so Rindt. Für eines der Stücke wurde das Orchester in drei Gruppen geteilt und von drei Roboterarmen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten dirigiert.
Mensch hat trotz Roboter "das letzte Wort"
Ganz allein war der Industrieroboter mit dem Namen "MAiRA Pro S." beim Samstagskonzert (12.10.) aber nicht. Geleitet wurde - und wird auch die zweite Aufführung am 13. Oktober im Festspielhaus Hellerau - von Dirigent Magnus Loddgard. Entstanden ist das Projekt in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten der Technischen Universität Dresden. In der "Robotersinfonie" habe der Mensch "die kreative Kontrolle und das letzte Wort", hieß es. Doch die Grenzen würden fließender.
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagenturen dpa, epd
- Website der Dresdner Sinfoniker
Über dieses Thema berichtet der WDR am 13. Oktober 2024 auch im Fernsehen, unter anderem in WDR aktuell um 12.45 Uhr.