Großes Windrad am Tagebau Garzweiler gesprengt
Stand: 20.11.2022, 20:35 Uhr
In Jüchen wurde am Sonntag ein Windrad am Tagebau Garzweiler gesprengt. Der Betonturm des inklusive Rotorblättern über 200 Meter hohen Windrades wies gravierende Schäden auf. Fünf weitere Windräder des Windparks müssen ebenfalls abgebaut werden.
Von Susanne Makarewicz
Die Sprengung der kompletten Anlage mit Rotorblättern und Maschinenhaus war nötig, weil eine schrittweise Demontage aus Sicherheitsgründen nicht möglich war. Dafür musste auch die A44 in beiden Richtungen voll gesperrt werden.
Nicht die letzte Sprengung
Die anderen fünf Windräder des Jüchener Windparks sollen wegen Baumängeln ebenfalls abgebaut werden. Auch hierbei müssen die unteren Betonteile gesprengt werden. Für die Betreiber war der direkt an einem Tagebau in Garzweiler gebaute Windpark ein Fiasko. Er konnte wegen der Baumängel nie ans Netz gehen und grünen Strom produzieren.
Windpark seit Monaten stillgelegt
Die Windräder wurden vor Monaten stillgelegt, nachdem im Herbst 2021 ein baugleiches Windrad in Haltern im Ruhrgebiet eingestürzt war. Als daraufhin die Anlagen in Jüchen überprüft wurden, wurden auch dort Schäden festgestellt. Die Windräder waren zu dem Zeitpunkt noch nicht an die Betreiber übergeben worden.
Neue Windräder geplant
Auf dem Gelände des Windparks sollen im kommenden Jahr dennoch neue Windräder gebaut werden. Das haben der Windkraftanlagenbauer Nordex und die künftigen Betreiber RWE, die Stadt Jüchen und der Energieversorger NEW am Sonntag mitgeteilt. Sechs neue Anlagen sind geplant, sie sollen grünen Strom für 26.000 Haushalte produzieren.
Die Anlagen zählen zu den größten Windkraftanlagen an Land in Deutschland. Die Rotorblätter erreichen eine Höhe von bis zu 239 Metern. Zum Vergleich: Der Düsseldorfer Rheinturm ist fünf Meter kleiner.
Über dieses Thema berichten wir auch in der WDR Lokalzeit aus Düsseldorf am 21.11.2022 um 19:30 Uhr.