Die zwei mutmaßlichen Täter stehen im Gerichtssaal. Ihr Gesicht ist unerkenntlich. Der Mann links hält sich eine Zeitschrift vor das Gesicht.

Vergewaltigung auf Hotelschiff in Düsseldorf: Haftstrafen für die Angeklagten

Stand: 25.11.2022, 15:24 Uhr

Vor dem Düsseldorfer Landgericht sind am Freitag zwei Männer zu drei und vier Jahren Haft verurteilt worden. Beide hatten im März auf einem Hotelschiff eine 18 Jahre alte Ukrainerin vergewaltigt.

Nach der Vergewaltigung einer geflüchteten Frau aus der Ukraine im März, sind am Freitag vor dem Düsseldorfer Landgericht die beiden Angeklagten verurteilt worden. Ein 27 Jahre alter Tunesier muss für vier Jahre ins Gefängnis, ein 38-Jahre alter Nigerianer wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Beide Männer waren ebenfalls aus der Ukraine geflüchtet und in dem Hotelschiff untergebracht, auf dem auch die 18-Jährige zeitweise wohnte.

Sexuell bedrängt und vergewaltigt

Die beiden Täter hatten die Frau nacheinander missbraucht. Sie konnten mit Hilfe von DNA-Spuren und den Aussagen des Opfers überführt werden. Den Männern droht nun neben der Haftstrafe auch die Abschiebung.

Opfer musste nicht vor Gericht aussagen

Die 18-Jährige musste vor Gericht nicht aussagen, da sie laut den Gerichtsgutachtern traumatisiert ist und als nicht vernehmungsfähig eingestuft wurde, so das Landgericht. Ausgesagt hatte sie zuvor bei dem Ermittlungsrichter. Die Mutter der jungen Frau berichtete, dass ihre Tochter das Zimmer nicht mehr verlasse.

Hotelschiff Unterkunft für Geflüchtete

Das Hotelschiff, das fest am Rheinufer liegt, dient als Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine. Anfang März, zum Zeitpunkt der Vergewaltigung, waren dort neben 24 Geflüchteten auch Hotelgäste untergebracht. Heute leben dort ausschließlich Geflüchtete, so die Stadt Düsseldorf.

Übergriffe lösen strengere Vorschriften aus

Im August teilte die Stadt Düsseldorf mit, zukünftig Frauen und Kinder getrennt von alleinreisenden Männern unterzubringen, soweit die Kapazität dies zulasse. Außerdem werden die Menschen beim Betreten der großen Notunterkunft an der Messe von Security-Kräften kontrolliert.