Unfall auf Haaner Kirmes: Vermutlich Schließbügel defekt

Stand: 26.09.2022, 16:07 Uhr

Bei einem Unfall auf der Haaner Kirmes ist eine Zwölfjährige bei voller Fahrt aus einem Fahrgeschäft geschleudert worden. Sie prallte gegen eine Vierjährige. Ursache war ein technischer Defekt.

Auf der Haaner Kirmes hat sich am Samstagnachmittag ein Unfall ereignet, bei dem zwei Kinder verletzt wurden. Nach Informationen der Polizei wurde ein zwölfjähriges Mädchen bei voller Fahrt aus einem Fahrgeschäft geschleudert. Das Kind flog über den Vorbau der "Krake" und prallte gegen ein vierjähriges Mädchen, das vor dem Fahrgeschäft stand.

Die Vierjährige wurde mit Kopfverletzungen ins Düsseldorfer Uniklinikum gebracht, erlitt aber keine schweren Verletzungen. Die Zwölfjährige zog sich Schürfwunden sowie Prellungen zu und erlitt einen Schock. Sie wurde inzwischen wieder aus dem Krankenhaus entlassen, während die Vierjährige vorerstweiterhin zur Beobachtung im Klinikum bleibt.

Sicherheitsbügel wohl nicht verschlossen

Unfall auf Kirmes in Haan | Bildquelle: WDR/Schluttig

Den Untersuchungen der Polizei zwei Tage nach dem Unglück zufolge kam es zu dem Unfall, weil sich der Sicherheitsbügel am Sitz nicht richtig schließen ließ. Jetzt ermittelt die Polizei gegen vier Mitarbeiter des Fahrgeschäfts wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung. Ihnen hätte der defekte Bügel bei einem Sicherheitscheck auffallen müssen. Die "Krake" ist für den Rest der Haaner Kirmes stillgelegt worden.

Die Haaner Kirmes läuft weiter. Sie ist eine größten Kirmes-Veranstaltungen in NRW und lockt bis zu 400.000 Besucher an.

Immer wieder Unfälle mit Fahrgeschäften

Fahrgeschäfte müssen vom TÜV abgenommen werden und werden regelmäßig überprüft. Je nach Komplexität der Anlage werden Genehmigungen für ein Jahr - etwa bei einer Achterbahn - oder für mehrere Jahre erteilt. Bei älteren Fahrgeschäften fallen zudem gründliche Sonderprüfungen an.

Trotzdem kommt es vereinzelt zu Unfällen. So starb im August in Klotten an der Mosel (Rheinland-Pfalz) eine 57-Jährige nach dem Sturz aus einer Achterbahn. Einige Tage später ereignete sich im Legoland im schwäbischen Günzburg ein Achterbahn-Unfall mit 31 Verletzten. Dort war ein Zug der Achterbahn "Feuerdrache" auf einen vorausfahrenden Zug aufgefahren.

Auf der Düsseldorfer Rheinkirmes hatte sich im Juli ein kleineres Teil des "Hangover"-Freifallturms gelöst und erst einen Fahrgast und anschließend eine Person in der Warteschlange am Kopf getroffen. Die Kirmesbesucher waren dabei nur leicht verletzt worden.