Schülerpraktikantin Josephine schneidet mit Social-Media-Mitarbeiterin von Sompex ein TikTok-Video

Sozialer Tag 2024: Jobben statt Schule für den guten Zweck

Stand: 18.06.2024, 21:24 Uhr

Etwas erleben und dabei Gutes tun – am Sozialen Tag arbeiten Jugendliche einen Tag lang und spenden ihren Verdienst an soziale Projekte für Gleichaltrige in Kriegs- und Krisenregionen der Welt.

Von Catrin Risch

Josephine geht in die achte Klasse des Düsseldorfer Görres-Gymnasiums. Statt Latein und Mathe steht heute Praktikum bei einem Lampen-Großhändler auf ihrem Stundenplan. "Ich hätte nie gedacht, dass der Betrieb hier so riesig ist und dass es so viele verschiedene Berufsfelder gibt", erzählt sie nach dem ersten Rundgang mit Sompex-Geschäftsführer Stephan Burghard.

Der war sofort begeistert, als die 14-jährige bei ihm für das Projekt angefragt hat: "Wir sind immer auf der Suche nach Nachwuchs und gehen sogar selber an die Schulen, um für uns als Arbeitgeber zu werben", sagt Stephan Burghard, "Wenn wir am Sozialen Tag die Chance haben einerseits junge Leute für unsern Betrieb zu begeistern und andererseits noch etwas Gutes damit zu tun, ist das doch perfekt!".

"Arbeitslohn" unterstützt Projekte in der Ukraine

Bundesweit machen in diesem Jahr rund 60.000 Jugendliche mit. Sie suchen sich selber einen Praktikumsplatz in einem Bereich, der sie persönlich interessiert. Die Unternehmen entscheiden dann, wieviel Geld sie den Praktikanten dafür zahlen wollen oder können. In der Regel sind es Beträge zwischen 10 und 150 Euro.

Mit den Spendengeldern unterstützt die Hilfsorganisation "Schüler*innen Helfen Leben" schließlich Projekte für Kinder und Jugendliche, unter anderem in der Ukraine und Südosteuropa. Die Initiative ist Deutschlands größte Hilfsorganisation von Jugendlichen für Jugendliche.

Den Sozialen Tag gibt es seit über 20 Jahren. Ziel sei es Grenzen zu überwinden, ein Zeichen der Solidarität zu setzen und sich gegen Rassismus und für eine offene Gesellschaft einzusetzen.

Sozialer Tag 2024: Jugendliche arbeiten für guten Zweck

WDR 5 Morgenecho - Interview 18.06.2024 05:36 Min. Verfügbar bis 18.06.2025 WDR 5


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Schulen unterstützen Aktion aus mehreren Gründen

Das Düsseldorfer Görres-Gymnasium hat sich als eine von rund 400 Schulen bundesweit bewusst dafür entschieden mitzumachen, weil die Jugendlichen gleich zwei wichtige Erfahrungen machen können. "Zum einen ist es der erste Kontakt mit der Berufswelt und zum anderen lernen die Schüler und Schülerinnen auch direkt, wie wichtig es ist, sich sozial zu engagieren", erklärt Lehrerin Daniela Barchet. Spannend sei, wie viel Spendengelder am Ende so zusammen kommen, ergänzt ihr Kollege Clemens Maag.

Jugendliche und Schulen ziehen positives Fazit

Josefine zieht nach ihrem ersten Blick in die Arbeitswelt ein positives Fazit: "Ich kann gar nicht aufzählen, was ich alles gelernt habe", erzählt die 14-jährige Gymnasiastin aus Düsseldorf, "Es hat so viel Spaß gemacht und ich bin so dankbar, dass ich hier sein durfte und dass ich dafür sogar noch Geld für Jugendliche bekommen habe, die nicht so viel Glück haben wie ich, in einer friedlichen Welt leben zu dürfen." Denn das Gefühl, etwas zu lernen und damit auch noch Gutes zu tun, sagt sie, das sei eigentlich unbezahlbar.

Quellen:

  • Görres-Gymnasium Düsseldorf
  • Sompex Im- und Export
  • Reporter vor Ort

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