Großvater getötet: Gummersbacher muss lebenslang ins Gefängnis

Stand: 17.11.2023, 13:17 Uhr

Im Prozess um einen Mord durch Brandstiftung in Gummersbach muss der Angeklagte lebenslang ins Gefängnis. Das haben die Richter am Kölner Landgericht am Freitag entschieden.

Von Helge Rosenkranz

Die Tat geschah Mitte Juli 2022. In einem Wohnhaus in Gummersbach brach ein Feuer aus, der 83 Jahre alte Bewohner konnte noch aus dem Haus gerettet werden, starb aber im Krankenhaus an einer Rauchgasvergiftung. Drei Monate später nahm die Polizei seinen damals 21-jährigen Enkel fest.

Laut den Richtern hat er seinen Großvater mit Schlafmitteln betäubt, in einen Sessel gesetzt und dann in der Wohnung Feuer gelegt. Zuletzt war der Verdächtige in Untersuchungshaft.

Verteidigung hat Freispruch gefordert

Mit dem Urteil folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die Verteidigung hatte dagegen Freispruch gefordert. Sie argumentierte, der Senior, ein starker Raucher, habe das Feuer selbst unabsichtlich ausgelöst. Sein Enkel sei kein Täter, sondern habe im Gegenteil noch versucht, den Verletzten in Sicherheit zu bringen. Ein tragischer Unfall also. Der Angeklagte selbst schwieg zu den Vorwürfen.

Motiv bleibt unklar

Zwei weitere Bewohner wurden aus dem brennenden Haus in Sicherheit gebracht. Sie erlitten leichte Verletzungen. Über ein mögliches Motiv wurde in dem monatelangen Verfahren am Kölner Landgericht nur wenig bekannt.

Eigentlich sollte das Urteil schon vor knapp einem Monat fallen, doch dann wurden noch weitere Zeugenaussagen gehört.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 17.11.2023 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Bergisches Land und im Radio auf WDR 2.