Raucher mit E-Zigarette

Messerangriff auf 13-Jährigen: Schuldunfähig wegen Drogen?

Stand: 30.08.2023, 19:03 Uhr

Er soll seinen Kumpel in einem Imbiss in Düsseldorf aus heiterem Himmel mit einem Messer lebensgefährtliche verletzt haben. Jetzt wurde gegen den mutmaßlichen Täter, einen 15-Jährigen, der Haftbefehl aufgehoben.

Rund drei Monate nach der Tat Anfang Juni in Düsseldorf-Oberbilk hat sich der Verdacht erhärtet, dass eine E-Zigarette eine entscheidende Rolle bei der plötzlichen Attacke gespielt haben könnte. Laut Staatsanwaltschaft sei sowohl in einer sichergestellten E-Zigarette, als auch im Körper des Tatverdächtigen liquides, synthetisch hergestelltes Cannabinoid festgestellt worden.

Mit den Ergebnissen sei nun unklar, ob der 15-Jährige zum Tatzeitpunkt überhaupt schuldfähig war. Das konnte auch eine als Sachverständige hinzugezogene Jugendpsychiaterin nicht eindeutig klären.

Plötzlich aggressiv

Laut aktuellem Ermittlungsstand hatten der 15-Jährige und sein späteres Opfer mit weiteren Freunden die E-Zigarette herumgereicht und an ihr gezogen. Dem 15-Jährigen wurde danach schlecht.

An einem Kiosk, wo ihm Freunde eine Flasche Wasser kaufen wollten, sei er plötzlich aggressiv geworden und griff nach einem Küchenmesser. Damit soll er mehrmals auf seinen 13 Jahre alten Freund eingestochen und ihn dabei lebensgefährlich verletzt haben. Der Junge überlebte. Laut Staatsanwaltschaft habe es vor dem Angriff keinerlei Anzeichen für einen Streit gegeben.

Gegen den 15-Jährigen wurde nach der Tat zunächst Haftbefehl erlassen. Dieser wurde allerdings direkt wieder außer Vollzug gesetzt. Auflage dafür war unter anderem, dass sich der Jugendliche in Behandlung begibt - dem ist er laut Staatsanwaltschaft auch nachgekommen.