Kundgebung der Mönchengladbacher Lebenshilfe nach Stein-Anschlägen

00:31 Min. Verfügbar bis 06.06.2026

Kundgebung der Mönchengladbacher Lebenshilfe nach Stein-Anschlägen

Stand: 06.06.2024, 20:01 Uhr

Nach mutmaßlich rechtsextremistischen Angriffen auf die Lebenshilfe in Mönchengladbach haben am Donnerstag rund 1.000 Menschen an einer Solidaritätskundgebung teilgenommen.

Von Thomas KalusThomas Kalus

Unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt“ hatte die Lebenshilfe zu einer Kundgebung in der Hauptkirche Rheydt und auf dem davorliegenden Marktplatz aufgerufen. Und viele kamen, darunter zahlreiche Menschen mit Behinderungen. Auch Politiker, wie NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann und Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs, waren da.

Plakate mit starken Sprüchen

Eine Frau und ein Mann stehen vor einer Kirche. Die Frau hält ein Schild mit der Aufschrift "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Jedes Menschen." hoch.

Sie erinnerten an das Grundgesetz

Auf etlichen selbstgebastelten Plakaten zeigten die Teilnehmer, was sie denken: Mit den Worten "Die Würde des Menschen ist unantastbar“ erinnerte ein Spruch an das Grundgesetz. Auf anderen Spruchbändern stand "Vielfalt ist die Lösung“ und "Alle gehören zu uns“.

Unbekannte hatten Ende Mai einen Ziegelstein in die Glasscheibe der Eingangstür in der Mönchengladbacher Lebenshilfe geworfen. Darauf stand der unsägliche Satz "Euthanasie ist die Lösung“. Euthanasie nannten die Nazis ihre Morde, die sie unter dem Vorwand der "Rassenhygiene“ an behinderten Menschen begangen hatten.

Viele zeigten Solidarität mit der Lebenshilfe

Viele Organisationen, Verbände und die Kirchen, aber auch Fußballvereine und Parteien wollten so eine Unglaublichkeit nicht unkommentiert lassen. In einer Solidaritätserklärung verurteilten sie die Anschläge scharf: "Dass eine Organisation der Behindertenhilfe angegriffen wird, erinnert uns an das dunkelste Kapitel unserer Geschichte", heißt es in der Solidaritätsbekundung.

Lebenshilfe setzt sich seit 60 Jahren für Menschen mit Behinderungen ein

Die Menschen setzten ein deutliches Zeichen für Inklusion, Toleranz und Vielfalt. Ebenso wie es die Lebenshilfe in ihrer tagtäglichen Arbeit tut. Es ist eine Selbsthilfevereinigung, die sich seit fast 60 Jahren für Menschen mit geistiger Behinderung einsetzt.

Die Lebenshilfe ist im Paritätischen Wohlfahrtsverband organisiert. Aus dem Rhein-Kreis Neuss war eine ganze Gruppe der Lebenshilfe angereist. Einer aus der Gruppe sagte: "Faschistische Parolen haben hier keinen Platz“.

Nach den Anschlägen auf deren Einrichtungen ermittelt nun der Staatsschutz. Er prüft, ob die Steinwürfe einen rechtsextremistischen Hintergrund haben.

Quellen:
- Lebenshilfe
Mönchengladbach
- Reporter vor Ort

Kundgebung der Mönchengladbacher Lebenshilfe nach Stein-Anschlägen

WDR Studios NRW 06.06.2024 00:42 Min. Verfügbar bis 06.06.2026 WDR Online