NRW-Innenminister Reul besucht Kölner Waffenverbotszone zu Halloween
Stand: 01.11.2024, 00:47 Uhr
Seit drei Jahren gibt es auf den Kölner Ringen eine Waffenverbotszone. Zum ersten Mal wurde sie am Halloweenabend von der Polizei umfassend kontrolliert. Über 500 Einsatzkräfte waren bis zum frühen Morgen aktiv.
Die Kölner Ringe zwischen dem Rudolphplatz und dem Kaiser-Wilhelm Ring sind an Halloween gut besucht. Vor den Bars und Clubs drängen sich viele Menschen über die Gehwege. Aber in diesem Jahr ist etwas anders. Der Autoverkehr ist gesperrt und die Haupt- und Nebenstraßen sind von der Polizei mit Absperrgittern versperrt worden.
Polizei zieht Waffen aus dem Verkehr
An den Eingängen zur Waffenverbotszone kontrollieren die Einsatzkräfte die Besucher. Einige haben sich zu Halloween verkleidet und sind kaum zu erkennen. Manche tragen außerdem waffenähnliche Attrappen bei sich. Die Polizei tastet die Besucher meist kurz ab, ehe sie das Gelände betreten dürfen. Stichprobenartig werden aber auch strengere Kontrollen durchgeführt. Dann müssen die Personen zusätzlich ihre Taschen leeren. Viele Menschen haben nichts von der Aktion der Polizei mitbekommen und reagieren verwundert.
Bei den Kontrollen werden die Beamten fündig. Mehrere Messer, einen Schlagstock und Drogen - die Bilanz bis Mitternacht. Ein Polizeisprecher erklärt: "Aktuell ist es ein ruhiger Abend. Ein genaues Fazit können wir aber erst im Laufe des Freitags ziehen."
NRW-Innenminister Reul besucht Waffenverbotszone
Als NRW-Innenminister Reul die Waffenverbotszone besucht, sind die Einsatzkräfte schon gut zwei Stunden mit den Kontrollen beschäftigt. Die Aktion gegen Messerkriminalität gilt als Teil seines Zehn-Punkte-Plans gegen Messergewalt in Nordrhein-Westfalen. Als Reaktion auf die Anschläge in Solingen, will der CDU-Politiker die Aktion der Polizei aber nicht verstanden wissen: "Es geht darum, dass ein Verbot nur etwas bringt, wenn wir es auch kontrollieren. Die Leute sollen verstehen, dass sie kein Messer tragen dürfen und es hier auch nicht brauchen - sonst gibt es eben Probleme."
NRW-Innenminister Reul (r.) ließ sich von der Polizei über das Gelände führen
Die Waffenverbotszone an den Kölner Ringen gibt es schon seit Ende 2021. An Wochenenden gilt sie zwischen 20 Uhr und 6 Uhr morgens. Wenn die Polizei in diesem Zeitraum tatsächlich Messer findet, drohen Strafen von bis zu 10.000 Euro.
KVB führt zusätzlich große Ticketkontrollen durch
NRW-Innenminister Reul lässt sich von der Einsatzleitung über das Gelände führen. Auch in der U-Bahnstation am Friesenplatz ist die Polizei präsent. Hier werden die Tickets von KVB-Mitarbeitern kontrolliert. Am Bahnsteig stehen sie in gelben Westen und warten auf die einfahrenden Züge. Die Polizei ist zusätzlich vor Ort und hält den Kontrolleuren den Rücken frei.
Halloween-Nacht verläuft auch in anderen Städten ruhig
Auf den Kölner Ringen verläuft der Abend insgesamt ruhig und ohne größere Zwischenfälle. Auch in anderen Städten in NRW wie Düsseldorf oder Bonn, sind keine größeren Einsätze oder Ausschreitungen gemeldet worden. Wie viele Messer und Waffen die Polizei aber tatsächlich an den Waffenverbotszonen sichergestellt hat, wird sich erst Laufe des Tages sagen lassen.
Quellen:
- Reporter vor Ort
- Polizei Köln