Großbrand in Zülpich Aktuelle Stunde 22.07.2023 27:57 Min. UT Verfügbar bis 22.07.2025 WDR Von Diana Ahrabian

Großbrand in Zülpich: Polizei schließt Straftat aus

Stand: 26.07.2023, 14:28 Uhr

Nach dem Feuer in einer Papierfabrik in Zülpich im Kreis Euskirchen, laufen die Nachlöscharbeiten weiter. Und das schon seit fünf Tagen. Die Kriminalpolizei hat heute ihre Ermittlungen abgeschlossen, es sei keine Straftat erkennbar.

Auch fünf Tage nach dem Ausbruch des Feuers in der Papierfabrik in Zülpich, hat die Feuerwehr noch mit Nachlöscharbeiten zu tun. Die Kriminalpolizei hat am Mittwoch (26.07.2023) die Ermittlungen abgeschlossen. Es handele sich um keine Straftat, das Feuer wurde also nicht durch Dritte gelegt.

Auch Fahrlässigkeit, eine technische Ursache oder die Witterung schließt die Polizei aus. Zurzeit wird davon ausgegangen, dass es bei einem Kehrvorgang zu starker Reibungshitze gekommen ist und dadurch der Brand in einem der Altpapierballen entstanden ist. Wie hoch der Schaden ist, konnte die Polizei noch nicht sagen, es handele sich aber vermutlich um mehrere hunderttausend Euro.

8000 Ballen Altpapier haben gebrannt

Am Freitag (21.07.2023) war das Feuer in der Papierfabrik ausgebrochen. Zwischenzeitlich war es so viel Rauch, dass die Bahnstrecke zwischen Zülpich und Vettweiß gesperrt bleiben musste. Bis in den Montag lief der Schienenersatzverkehr weiter. Mittlerweile ist die Strecke wieder frei. Auch die Nachlöscharbeiten beschränkten sich mittlerweile nur noch auf das Gelände der Fabrik. Auch die Straßen sind alle wieder befahrbar.

Seit Freitag ist die Feuerwehr im Einsatz. | Bildquelle: Oliver Köhler

In der Spitze brannten etwa 8000 Ballen Altpapier. Laut früheren Angaben der Polizei fing erst ein kleiner Haufen mit Papierschnipseln im Bereich eines Altpapierplatzes zu brennen an. Die genaue Brandursache ist aber nach wie vor unklar. Auf dem Gelände der Papierfabrik liegen am Boden mehrere Kilometer Schläuche und Kabel. Jeweils 60 Feuerwehrleute sind pro Schicht im Einsatz.

Jeder der 8.000 Papierballen muss extra gelöscht werden

Wichtig für die Arbeit derzeit sind auch Bagger und Radlader. Denn jeder der 8.000 Papierballen muss per Fahrzeug mit Schaufel in eine Betonbox gefahren werden. Dort löschen die Einsatzkräfte sie mit Wasser, bevor die qualmenden Ballen in eine nächste Box transportiert werden. Der Aufwand ist enorm. Deshalb dauern die Löscharbeiten auf dem Gelände der Papierfabrik auch so lange. Das Feuer sei unter Kontrolle, die einzelnen Glutnester abzulöschen brauche aber Zeit.

Warnung für Anwohner aufgehoben

Die Löscharbeiten werden noch mehrere Tage andauern. | Bildquelle: Oliver Köhler

Ein Gefahrenhinweis des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe für Zülpich, Swisttal und Rheinbach war am Samstagabend noch aktiv. Inzwischen ist er jedoch aufgehoben worden. Die Papierfabrik hat laut Feuerwehr ihren Betrieb bereits am Samstagabend mit Einschränkungen wieder aufgenommen.

Rußniederschlag in den Nachbargemeinden

Durch das Feuer kam es im Umkreis und selbst bis in die etwa 15 Kilometer entfernte Stadt Euskirchen zu Rußniederschlag, wie es in der Mitteilung der Polizei hieß. Wegen eines zeitweise starken Windes breitete sich der Ruß sowie Brandgeruch auch bis in die Gemeinde Swisttal und nach Rheinbach im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis aus.

Nach wie vor sollen die Fenster bis nach Euskirchen und Nörvenich wegen des Ruß- und Ascheregens weiterhin geschlossen bleiben.