Die Bürgermeister der Städte Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen, Grevenbroich sowie der Gemeinde Titz sind Dienstag-Abend im Rathaus von Mönchengladbach zusammengekommen, um Bewerbungsunterlagen zu übergeben. Die Kommunen wollen die Internationalen Gartenausstellung 2037 ausrichten. Als nächstes muss die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft entscheiden.
Dort, wo heute noch riesige Bagger Braunkohle abbauen, sollen künftig Natur-Landschaften zu sehen sein. Die Kommunen erhoffen sich von der Internationalen Gartenausstellung (IGA) einen Schub für den Strukturwandel in der Region. "Wir wollen schon jetzt mit ersten Maßnahmen starten", sagt der Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel (CDU). Mehrere Projekte sind bereits in Planung.
Dokumentationszentrum in Erkelenz-Holzweiler
So soll in Erkelenz-Holzweiler bereits im kommenden Jahr mit dem Bau eines Dokumentationszentrums begonnen werden. Auch die Wiederbelebung von fünf vor der Zerstörung geretteten Erkelenzer Ortschaften - Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich sowie Berverath - soll mit Hilfe der IGA beschleunigt werden.
"Die Orte wollen eine attraktive Umgebung haben und dazu könnte die Ausstellung beitragen: Bürgerparks sind geplant, attraktive Uferbereiche am künftigen Tagebausee. In Jüchen soll ein Klimawald entstehen: Robuste Baumarten sollen angepflanzt werden, die mit dem sich verändernden wärmeren Klima besser zurecht kommen.
Hingucker Seilbahn
Im heutigen Braunkohle-Kraftwerk Frimmersdorf sind Kulturveranstaltungen nach dem Ende der Kohleverstromung geplant. Es werden Sport- und Freizeitsparks gebaut. Highlight soll aber eine Seilbahn werden, die direkt in die Grube hineinfährt. Der Besucher der IGA soll 2037 aussteigen und einen ersten Blick in den künftigen See werfen können.
Zu diesem Zeitpunkt wird die Tagebaugrube vermutlich seit einem Jahr mit Rheinwasser gefüllt sein. Der Prozess wird zwar Jahrzehnte dauern, aber erste kleine Wasserflächen dürften dann schon zu sehen sein. "Man kann erleben, wie sich die Landschaft ab dann beginnend über die nächsten Jahre verändert", sagt Michael Eyl-Vetter vom RWE-Konzern.
Finanzielle Belastung für die Kommunen
Erste vorsichtige Schätzungen gehen von rund zwei Millionen Besuchern aus. Trotz Eintrittsgeldern kommt auf die Kommunen eine Mammutaufgabe zu. Knapp 300 Millionen Euro müssen investiert werden. Auch wenn die Landesregierung die Projekt zu rund 90 Prozent fördert, die Kommunen müssen die restlichen Millionen stemmen. Angst, dass die IGA 2037 ein Millionengrab wird, haben sie aber nicht.
Chancen für IGA 2037 stehen gut
Das Land NRW unterstützt also die Bewerbung, Geld wird fließen. Eine genaue Summe wurde zwar noch nicht genannt, die Chancen für den Zuschlag stehen aber gut. Nur alle zehn Jahre findet die Internationale Gartenausstellung statt - 2027 im Ruhrgebiet.
Achim Schloemer, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft geht davon aus, dass die IGA 2037 nach Garzweiler kommt. "Wir haben faszinierende Einblicke in eine Landschaft im Wandel bekommen. Wir haben tiefe Einschnitte gesehen", sagt er. Noch vor Weihnachten soll die endgültige Entscheidung fallen.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- Deutsche Bundesgartenschau Gesellschaft
- Bürgermeister Jülchen
- RWE