Der 95 Jahre alte Partner hatte Rückenschmerzen. Deshalb bekam er von einem Mediziner schmerzlinderte Pflaster verschrieben. Aber die Anweisung der Dosierung und auch den Beipackzettel hatten offenbar weder der Patient, noch die angeklagte Partnerin gelesen.
An einem Tag im Januar 2022 klebten beide drei Fentanyl-Pflaster auf Körperstellen des Mannes. Eine viel zu hohe Dosierung. Nach Angaben des Mediziners wäre gerade einmal ein Pflaster alle drei Tage angemessen gewesen.
Partnerin findet leblosen Mann
Die Frau hatte nicht bei ihrem Lebenspartner gewohnt. Als sie wieder zurück in seine Wohnung kam, fand sie ihn leblos vor. Der Rettungswagen brachte ihn ins Krankenhaus, wo er schließlich starb. Der Verteidiger der Frau sagte vor Gericht, dass bislang nicht aufgeklärt sei, woran der Mann starb.
Verfahren eingestellt
In einer Akte soll auch "etwas von einer Lungenentzündung" stehen. Fakt sei aber, dass die Frau den Tod des Mannes nicht wollte. Sie habe keinen Vorteil durch den Tod des Mannes. Das Gericht stellte das Verfahren gegen die Frau ein.
Letztlich hatten beide, die Frau und der Verstorbene, die Dosierungsangaben offenbar falsch verstanden, so das Gericht. Fentanyl-Pflaster werden bei starken Schmerzen wie Tumoren, Polytrauma, Verbrennungen und Frakturen eingesetzt. Die Wirkung tritt erst nach einigen Stunden auf. Fentanyl wirkt viel stärker als zum Beispiel Morphium.
Unsere Quellen:
- Kölner Amtsgericht
Über dieses Thema berichtet der WDR am 27.03.24 auch in den Hörfunknachrichten auf WDR2.