Eine Frau steht in einem Kostüm aus der Star War-Serie "Mandalorian" auf einem Flur.

Tausende Science-Fiction-Fans besuchen Bonn

Stand: 26.05.2023, 17:06 Uhr

Aus ganz Deutschland kommen für drei Tage Fans der Fernsehserien Star Trek und Stargate zusammen. Höhepunkte sind die Stars aus den Serien und ein gemeinsames Wiedersehen.

Von Philipp Blanke

Seit 23 Jahren zieht Thomas Werner seinen maßgeschneiderten grau-roten Anzug an und wird für ein paar Tage zu Captain Jean-Luc Picard aus der der Fernsehserie Star Trek: The Next Generation. Für das Wochenende in Bonn ist er extra aus Wolfsburg gekommen: "Das hier ist wie eine große Familie. Man trifft sich einmal im Jahr und ist ganz vertraut." Für ihn ist das hier ein leidenschaftliches Hobby, für das er rund 2.000 Euro ausgibt. Anreise, Unterkunft, Tickets und auf Wunsch Sonder-Tickets, um die Stars der Serie im kleinen Kreis zu treffen. Für viele wie Thomas Werner kostet dieses Wochenende viel Geld.

Serien-Stars besuchen Bonn

George Takei steht auf dem Roten Teppich und zeigt mit seiner Hand den Spock-Gruß.

George Takei aus der originalen Star Trek-Serie ist einer der VIP-Gäste in Bonn.

Rund 5.000 Besucher erwarten die Veranstalter an diesem Wochenende. Im Vorverkauf gab es schon lange vor Beginn keine Karten mehr. An der Kasse für die verbliebenen Tagestickets bilden sich daher am ersten Tag lange Schlangen. Viele kommen her, um sich über ihr Hobby auszutauschen und die Stars ihrer Lieblingsserie zu sehen. Als prominente Gäste kommen u.a. George Takei, der in der originalen Star Trek-Serie aus den 1960er mitgespielt hat, und Richard Dean Anderson, Hauptdarsteller in der SciFi-Serie Stargate und in MacGyver. Die Tickets für ein gemeinsames Foto oder exklusives Treffen sind besonders begehrt und kosten bis zu 400 Euro.

SciFi-Hobby aus Leidenschaft

Eine Frau steht in einem Kostüm aus der Star War-Serie "Mandalorian" auf einem Flur.

Für Kerstins ganzes Kostüm braucht sie mehrere Tage und Wochen Zeit.

Für viele ist die Fedcon ein jährliches Familientreffen, wie auch für Kerstin aus Köln. Sie ist Cosplayerin, das heißt, sie stellt ihr Kostüm selbst her und spielt darin die Rolle, wie ein echte Figur aus der Fernsehserie. Sie ist im Universum von Star Wars zuhause. Gemeinsam mit anderen reist sie von Convention zu Convention, um andere mit ihrem Hobby zu begeistern. "Wir machen hier das Meiste unserer Kostüme selbst", sagt sie und zeigt auf metallene gelbe Schulterplatten auf einem Tisch. "Das ist eigentlich Kunststoff, den wir so bearbeitet haben, dass es wie Metall aussieht", erklärt sie. Wer mag, kann Mitglied in ihrem Fanclub werden und selbst lernen, wie solche Accessoires entstehen.

Eine große Fan-Familie

Eine Frau steht in einem Kostüm aus der Star War-Serie "Mandalorian" auf einem Flur.

Alles pink im Star Wars-Universum, um Spenden zu sammeln.

Viele Fans nutzen ihre Cosplays, um damit anderen Menschen zu helfen, so wie Ralf Mensing und sein pinker Roboter R2-KT. Es ist ein Nachbau des berühmten R2-D2 aus den Star Wars-Filmen. Über eine Fernsteuerung kann Mensing ihn bewegen, leuchten und Geräusche machen lassen. Der Nachbau geht zurück auf Star Wars-Fan Albin Johnson aus den USA, dessen Tochter an Krebs erkrankte. Um ihr eine Freude zu machen, baute er den Roboter in ihrer Lieblingsfarbe nach. Inspiriert durch diese Idee, machen weltweit 21 solcher Roboter auf Kinderkrebserkrankungen aufmerksam und sammeln Spenden. Für Deutschland macht das Ralf Mensing, denn schließlich seien alle eine große Fan-Familie.

Über dieses Thema berichtet die WDR Lokalzeit aus Bonn in ihrer Sendung am 26.05.2023