Trinkwasser-SOS: Emmerich gibt leichte Entwarnung

Stand: 15.06.2023, 14:54 Uhr

Weil der Wasserverbrauch in Emmerich zuletzt gestiegen war, warnten die Stadtwerke vor Trinkwasser-Knappheit. Der Appell zeigt Wirkung, zuletzt wurde weniger Wasser verbraucht.

Von Dagmar Dahmen

Strahlender Sonnenschein. Hohe Temperaturen. Sommerstimmung im Juni. Was vielen gerade Freude bereitet, sorgte am Dienstag bei den Trinkwasser-Verantwortlichen der Stadtwerke in Emmerich für Kopfzerbrechen. Denn der Wasserverbrauch stieg massiv an - auch in den Abend- und Nachtstunden. Die Gefahr sei groß, dass das Trinkwasser knapp werde, hieß es.

Vorsichtige Entwarnung am Donnerstag

Dass der Mehrverbrauch über mehrere Tage hinweg angehalten hat, hätten die Mitarbeiter der Stadtwerke so noch nicht erlebt. Doch der Apell zum Wasser sparen habe Wirkung gezeigt, die Stadtwerke geben am Donnerstag vorsichtige Entwarnung. Die Speicher seien wieder gefüllt, was vor allem der Disziplin der Emmericher zu verdanken sei.

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SOS: Emmericher Wasserwerk stößt an Kapazitätsgrenze

Das Wasserwerk am Kappellenberger Weg in Emmerich versorgt nach eigenen Angaben das gesamte Stadtgebiet mit Trinkwasser. Das Werk stieß jedoch - wegen der anhaltenden Trockenheit und dem außergewöhnlich hohen Wasserverbrauch - an seine Grenzen. Normalerweise werden dort im Schnitt 330 Kubikmeter Wasser pro Stunde aufbereitet. Der Bedarf lag zuletzt allerdings bei rund 490 Kubikmeter pro Stunde. "Mit diesen Verbrauchsmengen stoßen wir an unsere Kapazitätsgrenze", hatte Steffen Borth, technischer Leiter und Prokurist der Stadtwerke Emmerich, gewarnt.

Keine Verschwendung der knappen Ressource Wasser

Bruder und Schwester spielen auf Luftmatratzen im Pool.

Deswegen baten die Stadtwerke Emmerich seit Dienstag dringend darum, von Gartenbewässerung und dem Befüllen von Swimmings-Pools bis auf Weiteres zu verzichten. „Die Trinkwasserversorgung sowie die Bereitstellung von Löschwasserreserven haben höchste Priorität. Eine Verschwendung der knappen Ressource Wasser ist unbedingt zu vermeiden“, appellierte Steffen Borth an alle Emmericherinnen und Emmericher.

Die Stadt am Niederrhein ist landesweit in diesem Jahr bisher die erste Kommune, die so offensiv gegen die drohende Trinkwasserknappheit vorging. Bisher gab es ähnliche Warnungen nur im Nordosten Deutschlands, wo die Trockenheit noch gravierender ist als in NRW. In Minden-Lübbecke war im Sommer 2022 die Lage so bedrohlich, dass die Stadt Maßnahmen zur Behebung des Trinkwasser-Problems getroffen hat.