Aussenansicht einer Hauptschule in Wuppertal.

Böller-Attacke in Wuppertaler Schule

Stand: 05.04.2023, 14:08 Uhr

In Wuppertal haben Jugendliche einen Böller in einen voll besetzten Klassenraum einer Schule geworfen. Eine Lehrerin wurde verletzt. Passiert war das schon Mitte Januar - der Fall wurde aber jetzt erst bekannt.

Tattag war nach Auskunft der Ermittler der 16. Januar. Offenbar in den laufenden Unterricht hinein flog ein sogenannter „Polen-Böller“ - also ein gefährlicher illegaler Silvesterknaller. „Wir konnten danach drei verdächtige Personen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren ermitteln“, sagt Polizeisprecher Stefan Weiand. „Die Vernehmungen stehen noch aus. Wie sie sich dazu äußern werden, kann ich noch nicht sagen".

Lehrerin handelte geistesgegenwärtig

Stand der Ermittlungen ist, dass die Lehrerin den gefährlichen Knallkörper sah und sofort handelte, so Weiand. „Sie sah, dass eine bläuliche Flamme rauskam und dachte, das sei ein Bengalo“. Den habe sie aus dem Gefahrenbereich bringen wollen und dabei ziemliches Glück gehabt.

"Der Böller ist explodiert, bevor sie ihn in die Hand nehmen konnte. Man muss sagen: Gottseidank“. Stefan Weiand, Polizeisprecher

Böller mit enormer Sprengkraft

„Polen-Böller“ sind bekannt für ihre immense Sprengkraft. Schwere Handverletzungen wären sicher gewesen. Und doch musste die Lehrerin die Konsequenzen der Attacke tragen. Über Wochen soll sie nicht arbeitsfähig gewesen sein und unter anderem einen Hörsturz erlitten haben.

Streit unter Schülern

Die Frage nach dem „Warum“ scheint geklärt. Die drei Beschuldigten sind keine Schüler der betroffenen Schule im Wuppertaler Osten. Sie hatten aber offenbar Streitigkeiten mit einem Schüler von dort. Worum es dabei ging - auch das ist noch Gegenstand der Ermittlungen.

Sendehinweis: Über dieses Thema berichtet der WDR am 05.04.2023 im Radio auf WDR2 und im Fernsehen in der Lokalzeit Bergisches Land.