NRW-Innenminister Herbert Reul, Oberbürgermeisterin Sybille Keupen, Polizeipräsident Dirk Weinspach, Stadtdirektorin Annekathrin Grehling und der Leitende Polizeidirektor Wilhelm Sauer vor der neuen Anlaufstelle am Bushof Aachen

Innenminister Reul lobt gemeinsame Anlaufstelle von Polizei und Stadt

Stand: 17.03.2023, 14:16 Uhr

Um das Sicherheitsempfinden der Bürger zu verbessern, haben Stadt und Polizei am Aachener Bushof eine gemeinsame Anlaufstelle eröffnet. Eine erste Bilanz fällt positiv aus.


Von Wolfgang Deutz

NRW-Innemminister Herbert Reul könnte sich das Aachener Modell als Blaupause auch für andere Städte in NRW vorstellen, sagte er am Freitag (17.03.2023). Zuvor hatte er die neue Anlaufstelle besichtigt. Insgesamt arbeiten in den Büroräumen am Aachener Bushof 40 Polizeibeamte. 

Rund-um-die-Uhr-Betrieb

Dadurch und durch den Einsatz von Ordnungsamtsmitarbeitern der Stadt kann das Gebiet rund um Bushof und Kaiserplatz lückenlos bestreift werden. Gearbeitet wird im Zwei-Schicht-System von sieben Uhr morgens bis 21 Uhr abends. Auch danach und in der Nacht sind mobile Einsatzkräfte unterwegs - auch in zivil.

Angstraum Bushof

Das Gebiet rund um Bushof und Kaiserplatz hatte sich in den vergangenen Jahren zu einem Angsttraum in der Aachener Innenstadt entwickelt. Drogenkonsum, aber auch Prostitution und Diebstähle nahmen zu. 

Diese Entwicklung scheint seit Dezember gebremst. Erst am Donnerstagabend hatte es in dem Bereich eine großangelegte Kontrolle von Polizei und Stadtbediensteten gegeben. Kontrolliert wurden auch Spielhallen und Shisha-Bars. Das Ergebnis: Ein Mann wurde festgenommen, Drogen wie Kokain sichergestellt.

Mehr als 1.000 Hilfesuchende

In den ersten drei Monaten haben in der gemeinsamen Anlaufstelle 1.200 Menschen Hilfe gesucht. Sie seien mit unterschiedlichsten Anliegen und Sorgen gekommen. Das Konzept funktioniere, so die Verantwortlichen. 

Es gibt aber auch Kritik. Einige Bürger stören sich daran, dass die gemeinsame Anlaufstelle von Polizei und Stadt von außen nur schwer einzusehen ist. Die Scheiben sind verspiegelt. 

Das müsse so sein, sagt die Polizei. Zum Einen, damit niemand durch die Fenster sensible Personendaten erspähen kann, wenn die Computer an und eine Anzeige aufgenommen wird. Zum Anderen, um die Beamten zu schützen, die ohne Verspiegelung sozusagen auf dem Präsentierteller sitzen würden.

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