Altes Stadttor in Aachen entdeckt 00:29 Min. Verfügbar bis 03.06.2026

Altes Stadttor in Aachen entdeckt

Stand: 03.06.2024, 18:01 Uhr

Beim Bau von neuen Fernwärmeanschlüssen in Aachen sind Teile einer rund 800 Jahre alten Barbarossamauer entdeckt worden. Es soll ein früheres Stadttor von Aachen sein.

Von Silke Oettershagen

Das frühere Stadttor ist nahe des Grabenrings - nicht weit vom Aachener Dom gefunden worden. Wer über die Kleinmarschierstraße läuft, sieht die Baustelle. Abgezäunt mit rot-weißen Schranken. Weil die Straße dort jetzt noch offen liegt, kann man vom Gehweg aus die alte Stadtmauer entdecken.

Fein säuberlich haben die Archäologen den Fund mit einer Fachfirma dokumentiert und festgehalten. Wichtig ist jetzt, dass der Fund erhalten bleibt, sagt Stadtarchäologe Andreas Schaub. Es könnte sich dabei um Teile des Kleinmarschiertores handeln, heißt es von Seiten der Fachfirma.

Fernwärmeanschlüsse um Stadttor herum geplant

Der Fund, in der Nähe des Domes, ist bedeutend für die Stadt | Bildquelle: WDR / Silke Oettershagen

Wegen des archäologischen Fundes musste der Netzbetreiber Regionetz, der die Fernwärmeanschlüsse errichtet, jetzt die Leitungen etwas anders planen. Das verzögert das Bauprojekt um etwa drei Wochen, sagt eine Regionetz-Sprecherin. Nach Angaben des Stadtarchäologen sollen die Mauer und das Stadttor an der Stelle aber nicht für immer freigelegt werden, sondern sollen weiterhin im Boden bleiben. Dort seien sie für die Nachwelt gut aufgehoben und konserviert – wie seit mehreren hundert Jahren.

Vorübergehender Blick

Fußgänger, die durch die Aachener Innenstadt laufen, können deshalb nur jetzt den Blick auf die alte Stadtmauer in dem Bereich werfen. Wenn die Fernwärmeanschlüsse verlegt worden sind, verschwindet das Mauerstück hier wieder unter der Straße. Nur an einigen anderen Stellen in Aachen ist die Barbarossamauer auf Dauer freigelegt worden.

Wegen des Fundes müssen nun Leitungen anders verlegt werden | Bildquelle: WDR / Silke Oettershagen

Auch für den Netzbetreiber Regionetz geht die Arbeit weiter: Er muss im zweiten Schritt die Straße für die Fernwärmeanschlüsse der gegenüberliegenden Häuserseite aufmachen. Die Archäologen haben den Netzbetreiber aber bereits vorgewarnt, dass sich dort ein weiterer Teil des Stadttores verbergen könnte. Deshalb wird mit besonderer Vorsicht gearbeitet.

Quelle

  • Regionetz
  • Stadt Aachen
  • Reporterin vor Ort

Über das Thema berichten wir am 3.6.2024 auch in den Lokalzeiten auf WDR2 und im WDR Fernsehen.