Düsseldorfer Gericht verurteilt Vater wegen Vergewaltigung von Tochter
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Düsseldorfer Gericht verurteilt Vater wegen Vergewaltigung von Tochter
Stand: 28.01.2025, 19:48 Uhr
Weil er seine Tochter vergewaltigte, ist ein Familienvater am Dienstag zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Düsseldorf sprach den 46-Jährigen wegen Vergewaltigung in Tateinheit mit sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen und Inzest schuldig.
Von Martin Höke
Die damals 16-jährige Tochter des Mannes hatte an Karneval 2022 in der Düsseldorfer Altstadt ausgelassen Karneval gefeiert und erhebliche Mengen Alkohol konsumiert. Freunde und Bekannte des Mädchens machten sich Sorgen und „wollten verhindern, dass ihr in dem Zustand was passiert“.
Sie riefen den Vater an. Der holte an dem Abend die betrunkene Tochter ab, setzte sich mit ihr ins Taxi, brachte sie in seiner Wohnung ins Bett und vergewaltigte sie.
Viereienhalb Jahre Haft - auch wegen Inzest
Der Angeklagte mit seinem Verteidiger am Düsseldorfer Landgericht
Heute ist der 46-Jährige vom Landgericht Düsseldorf deshalb wegen Vergewaltigung in Tateinheit mit sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen und Beischlaf mit Verwandten, also Inzest, verurteilt worden.
Er hatte zum Prozess-Auftakt zugegeben, sich an an seiner damals minderjährigen Tochter vergangen zu haben und die Anklagevorwürfe bestätigt.
Geständnis ohne Einsicht
„Sie haben die Willenlosigkeit ihrer Tochter in einem eigentlich geschützten Raum ausgenutzt“, betonte die Richterin. Die Anwältin der heute 19-jährigen Tochter, die als Nebenklägerin im Prozess auftrat, hatte angesichts der langfristigen Folgen für ihre Mandantin fünf Jahre Haft gefordert.
Am Tag nach der Tat soll der Vater zu seiner Tochter gesagt haben "Du bist jetzt keine Jungfrau mehr“, berichtete sie im Prozess. Die Richter hielten dem Mann zugute, dass die Tat ohne diese Äußerung wohl nie aufgedeckt worden wäre.
Sie machten ihm aber auch deutlich, dass er „eine Chance, sich bei seiner Tochter zu entschuldigen, habe verstreichen lassen.“ Denn anstatt um Verzeihung zu bitten, habe er versucht, seine Tochter für das Geschehene mitverantwortlich zu machen.
"Warum?"-Frage blieb unbeantwortet
Sie könne sich an nichts mehr erinnern, berichtete die 19-Jährige. Nach der Offenbarung ihres Vaters habe sie damals ihre beste Freundin verständigt, die wiederum habe ihre Mutter informiert. Noch am selben Tag sei sie mit der Mutter in eine Klinik gefahren. Die Ärzte bestätigten den Verdacht. Im Intimbereich des Mädchens fanden sich DNA Spuren ihres Vaters.
„Ich habe dich als Vater über alles geliebt“, sagte seine Tochter heute. „Ich habe einen Vater verloren.“
Auf die Frage des Gerichts nach dem "Warum?", blieb der Angeklagte sprachlos. Auch seine Tochter wartete vergeblich auf eine Erklärung. „Ich hoffe, dass Du nach der Zeit im Gefängnis eine andere Erklärung hast, als dass ich das wollte“, sagte sie direkt an ihren Vater gewandt heute im Gericht.
"Ich habe einen Vater verloren"
Der gelernte Koch, der zuletzt als Verkäufer arbeitete, wurde wegen des Strafverfahrens von seinem Arbeitgeber freigestellt. Die Tochter und der Sohn, der zuletzt bei ihm wohnte, haben den Kontakt zu ihm abgebrochen. Ebenso seine Ex-Frau, die die Mutter der beiden Kinder ist.
Mit der Gefängnisstrafe von viereinhalb Jahren gegen 46-Jährigen entsprach die Strafkammer exakt dem Antrag der Staatsanwältin. Wegen der Verfahrensdauer von fast drei Jahren gelten zwei Monate der ausgeurteilten Haftstrafe als verbüßt, erklärte die vorsitzende Richterin. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Quellen:
- Gerichtsreporter vor Ort
- Landgericht Düsseldorf