Die dänische maritime Havariekommission geht inzwischen davon aus, dass es sich nicht um ein Unglück handelt, sondern um eine vorsätzliche Handlung - also Suizid. Da die Fähre unter dänischer Flagge fährt, hatte die dänische Behörde eine Untersuchung angestellt. Diese Untersuchung wird nach Angaben des schwedischen Radiosenders P4 Bleking nun eingestellt.
Über den Hergang des Vorfalls auf der Fähre "Stena Spiri" hatte es unterschiedliche Angaben gegeben. Zunächst hatte es geheißen, das Kind sei ins Wasser gefallen und die Mutter hinterhergesprungen. Später war in polnischen Medien auch davon die Rede, dass beide zeitgleich über Bord gegangen seien.
Besatzung suchte zunächst nur Jungen
Der Junge und seine Mutter waren beide polnische Staatsbürger. Sie waren am Donnerstag etwa auf halbem Weg zwischen dem polnischen Danzig und dem südschwedischen Karlskrona in der Ostsee über Bord gegangen.
Zunächst war die Besatzung davon ausgegangen, dass nur ein Passagier in Seenot geraten war. Erst nachdem die Rettungskräfte alarmiert worden waren, stellte sich heraus, dass die Suche auf zwei Menschen ausgeweitet werden musste.
Zum Einsatz kamen Boote und Hubschrauber. Die schnelle Reaktion der Retter führte zum Erfolg: Nach gut einer Stunde wurden die Schiffbrüchigen entdeckt und konnten schnell geborgen werden.
Mutter und Kind gestorben
Mutter und Kind kamen zur Behandlung ins Krankenhaus. Am Freitag dann die traurige Nachricht: Die beiden seien tot, sagte ein Sprecher der polnischen Polizei dem Sender TVN24.
Redaktioneller Hinweis: In einer früheren Version dieses Textes stand, das Kind sei ein Mädchen. Laut aktueller Informationen aus dem ARD Studio in Stockholm handelt es sich doch um einen Jungen.