Mögliche Hasskriminalität: Polizeieinsatz beim Konzert der rechten Szene in Gelsenkirchen | sv
00:25 Min.. Verfügbar bis 29.10.2025.
Polizei beendet Konzert der rechten Szene in Gelsenkirchen
Stand: 29.10.2023, 07:26 Uhr
Die Polizei hat am Samstagabend ein Konzert von Anhängern der rechten Szene in Gelsenkirchen beendet. Dutzende Beamte waren im Einsatz.
In der Kleingartenanlage in Gelsenkirchen-Ückendorf hatten sich am Samstagabend laut Polizei 78 Personen versammelt. Medienberichten zufolge soll dort die Rechtsrock-Band "Sturmwehr" aufgetreten sein. Die Polizei unterbrach um 20:42 Uhr das Konzert. Neben der Polizei war auch das Ordnungsamt und die Stadt Gelsenkirchen im Einsatz.
Mehrere Verfahren eingeleitet
Die Polizei führte Kontrollen aufgrund möglicher Verstöße durch, unter anderem gegen das Gaststättenrecht und wegen möglicher Hasskriminalität. Insgesamt wurden nach einer ersten Bilanz sieben Strafverfahren eingeleitet - in zwei Fällen wegen des Verdachts auf Volksverhetzung. Dabei wurden CDs mit mutmaßlich rechtsradikalen Inhalten sichergestellt.
Zudem leiteten die Beamten ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, eines wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, eines wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und je eines wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ein.
Platzverweise erteilt - Konzert beendet
Die Beamten erteilten allen anwesenden Personen nach Beendigung der Maßnahmen zur Verhinderung von weiteren Straftaten Platzverweise. Das Konzert war damit beendet. Laut ersten Informationen der Einsatzkräfte, kommen die Teilnehmenden nicht nur aus Gelsenkirchen, sondern aus dem gesamten Bundesgebiet.
NRW-Innenminister Herbert Reul sagte: "Was da gesungen wird, ist reiner Hass, Hetze und Menschenverachtung. Die Verherrlichung der deutschen nationalsozialistischen Vergangenheit bekommt bei uns keine Bühne." Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge betonte: "In Gelsenkirchen darf kein Platz sein für Menschenfeindlichkeit - egal aus welcher Ecke."
Unsere Quellen:
- Polizei Gelsenkirchen
- WDR-Recherchen