Streiks in Frankreich: Paris versinkt im Müll

Stand: 16.03.2023, 12:33 Uhr

Aus Protest gegen die geplante Rentenreform von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben Müllarbeiter ihre Arbeit niedergelegt. Vor allem in Paris türmen sich tausende Tonnen Müll in den Straßen auf.

Auf Pariser Gehwegen und Plätzen stapelt sich der Müll: Der Streik der Müllarbeiter aus Protest gegen die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron dauert bereits zehn Tage. Die vollen Müllsäcke, Kartons und überlaufenden Müllcontainer verbreiten zudem einen üblen Geruch verrottender Lebensmittel.

Weder der Senat am linken Seine-Ufer noch der Élysée-Palast sind von dem Streik ausgenommen. Tausende Tonnen Abfall waren es bereits Anfang dieser Woche. Auch in anderen französischen Städten stapelt sich der nicht abgeholte Müll.

Selbst Streikende sind besorgt: "Es macht mich krank", sagte Gürsel Durnaz, der seit Tagen auf Streikposten ist. "Überall Mülltonnen, überall Zeug, die Leute kommen nicht vorbei. Uns ist das völlig bewusst." Macron müsse aber nur seine Rentenreform zurückziehen, "und Paris wird in drei Tagen sauber sein".

Senat winkt Reform durch

Paris: Die Gehwege sind voll mit Müll

Auf den Gehwegen in Paris stapelt sich der Müll.

Am Donerstag hat Frankreichs Senat die umstrittene Rentenreform aber gebilligt. Am Morgen stimmten 193 Senatoren für den Text, 114 votierten dagegen, 38 enthielten sich. In der Nationalversammlung als zweiter Parlamentskammer steht das Votum über die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre am Nachmittag an.

Sollten die Abgeordneten zustimmen, hätte das Vorhaben endgültig das Parlament passiert. Bis zuletzt konnte die Regierung sich aber nicht sicher sein, eine Mehrheit für ihr wohl wichtigstes Vorhaben zu bekommen. Denkbar ist, dass sie die Reform mit Hilfe eines Sonderartikels der Verfassung ohne Abstimmung durch die Nationalversammlung boxt.

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