Netflix führt erstmals in Europa Gebühr für Account-Sharing ein

Stand: 09.02.2023, 12:32 Uhr

Netflix verlangt erstmals in Europa Zusatzgebühren von Kunden, die ihren Account mit anderen Haushalten teilen - zunächst in Spanien und Portugal. Deutschland könnte bald betroffen sein.

Portugal und Spanien sind die ersten Länder in Europa, in denen der Streaming-Anbieter Netflix mehr Geld von Kunden verlangt, die ihren Account mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts teilen. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Die zusätzlichen Kosten liegen pro Monat bei 5,99 Euro. Eine Schonzeit gibt es nicht, die Regelung gilt ab sofort. Das bestätigte ein Netflix-Sprecher dem WDR am Donnerstag.

Schonzeit für deutsche Nutzer

Wann genau die neue Praxis auch in Deutschland eingeführt wird, ist noch unklar. Es gilt aber als gesichert, dass Gebühren für Account-Sharer auch hierzulande kommen werden - möglicherweise noch im ersten Quartal des Jahres.

Schon bisher verbietet Netflix das Teilen von Konten mit anderen Haushalten in seinen Geschäftsbedingungen. Allerdings hatte das Unternehmen solche Praktiken bisher immer toleriert - oder hatte zumindest nichts unternommen, um sie zu erschweren. Mit der Einführung der Zusatzgebühr ist das Teilen für zahlende Kunden nun auch offiziell möglich.

Wie soll es funktionieren?

Und das funktioniert so: Künftig gibt es für jeden Netflix-Account einen "Hauptstandort", in der Regel das eigene Zuhause. Dieser Hauptstandort wird durch das dort verwendete WLAN-Netzwerk definiert. Über diesen Zugang können beliebig viele Geräte und Nutzer Filme und Serien schauen (im Rahmen des jeweiligen Tarifs).

Welche Geräte zum Hauptstandort gehören und welche nicht will das Unternehmen durch die Analyse von Nutzerdaten wie IP-Adresse, WLAN-Daten, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten ermitteln.

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