Das Bild zeigt den Braunkohletagebau Garzweiler, daneben ist das Logo vom Podcast "nah dran".

Rheinisches Revier - keine Kohle, keine Zukunft?

Stand: 02.06.2023, 13:32 Uhr

Wie sieht das Rheinische Revier ohne die Kohle aus? Diese Woche wurde der vorgezogene Kohleausstieg NRWs im Jahr 2030 ganz offiziell besiegelt – mit dem sogenannten Reviervertrag 2.0. Eine Region, die jahrzehntelang für Kohle stand, muss sich damit komplett neu erfinden, und das unter extremem Zeitdruck.

In Mönchengladbach haben Vertreterinnen und Vertreter von Landesregierung und der Region diese Woche den sogenannten Reviervertrag 2.0 unterschrieben - er macht offiziell, dass NRW schon 2030 aus der Kohle aussteigt. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) verspricht dabei: "Niemand fällt ins Bergfreie." Er mahnt aber zugleich: "Wir sind auf dem richtigen Weg, aber wir brauchen mehr Tempo." Dass der Kohleausstieg in NRW um acht Jahre vorgezogen wird, ist für die Region eine Herausforderung.

Knapp 15 Milliarden Euro stellt der Bund für den Strukturwandel zur Verfügung. Damit sollen Projekte finanziert werden, die nach dem Kohle-Aus wirtschaftliche Alternativen schaffen. Bei den Menschen in der Region kommt das Geld aber noch nicht an, erklärt WDR-Reporter Thomas Wenkert in der aktuellen Folge von "nah dran".

Viel Frust bei den Menschen in der Region

Thomas Wenkert recherchiert seit Jahren in den Dörfern des Rheinischen Reviers. Am Anfang seien die Menschen mit dem vorgezogenen Kohleausstieg noch zufrieden gewesen, sagt er, auch, weil sie dafür gekämpft haben. Mittlerweile sei das nicht mehr so: In den Dörfern "gibt es keine Kneipen mehr, keinen Lebensmittelladen und daran hat sich nichts geändert."

"Von den 15 Milliarden Strukturhilfe (…) sind ja mehr als zwölf Milliarden schon verplant, und trotzdem stehen hier keine neuen Fabriken, oder trotzdem gibt es hier keine neue Energieversorgung (…). Das spüren die Menschen vor Ort." Thomas Wenkert, WDR Aachen

Wie die Leute in gerade in die Zukunft schauen und welche Unterstützung sie sich durch die Politik wünschen, darüber spricht Thomas Wenkert mit Andreas Bursche.

Der Podcast "nah dran"

Im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner - egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.

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