Allein in diesem Jahr wurden bereits über 300 Frauen Opfer tödlicher Gewalt in der Türkei. Ein besonders brutaler Fall ereignete sich Anfang Oktober, als ein 19-Jähriger an einem Tag zwei junge Frauen aus seinem engen Umfeld ermordete.
"Mörder Erdoğan": Wütende Proteste gegen die Regierung
Seit dem Austritt der Türkei aus der Istanbul Konvention 2021 haben die Gewalttaten gegenüber Frauen zugenommen. Viele Frauen und Aktivistinnen kritisieren das Verlassen der internationalen Vereinbarung, die den Schutz von Frauen verbessern sollte. Auf den Straßen werden Rufe nach Gerechtigkeit laut, die sich direkt an die Regierung richten. Auf Protestplakaten ist der Slogan "Mörder Erdoğan" zu lesen.
Politischer Druck auf Erdoğan nimmt zu
Die Regierung hat eine Verschärfung des Strafrechts angekündigt. Pia Masurczak vom ARD-Studio Istanbul erklärt im Interview, dass viele Protestierende auf eine konsequentere Umsetzung der bereits bestehenden Gesetze pochen.
Ob sich die Situation für Frauen in der Türkei nachhaltig verbessert, bleibt abzuwarten. Die anhaltenden Proteste zeigen, dass viele Bürgerinnen und Bürger tiefgreifende Veränderungen fordern, um Frauen besser zu schützen und Gewalt zu verhindern.
Im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner - egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.