"Stay away" - bleibt weg! Das ist der Slogan einer Online-Kampagne der Stadt Amsterdam. Zielgruppe: Sauf-Touris, hauptsächlich aus Großbritannien, die in die Stadt kommen wollen, um Drogen zu nehmen, viel Alkohol zu trinken und sich danebenzubenehmen.
Genug von Overtourism
Damit soll aber Schluss sein, weil Amsterdam "keinen Bock" mehr auf Massentourismus hat. Den Höhepunkt des Booms hatte die Stadt 2019 mit 22 Millionen touristischen Übernachtungen erlebt. Und die Kampagne ist nicht die einzige Maßnahme, die Touristinnen und Touristen fernhalten soll. Dazu kommen:
- eine Begrenzung der touristischen Übernachtungen in der Stadt,
- eine Obergrenze für Airbnb-Vermietungen,
- ein Alkoholverbot in der Innenstadt,
- das Verbot, im Rotlichtviertel zu kiffen.
Aktuell hat die Stadt beschlossen, dass Kreuzfahrtschiffe nicht mehr am Terminal in der City festmachen dürfen. Diese Art zu reisen passe nicht zu den nachhaltigen Zielen der Stadt. Bis das Verbot umgesetzt werden kann, muss aber erst noch ein neuer Terminal außerhalb der Innenstadt gebaut werden.
Amsterdam braucht den Tourismus
Sarah Tekath ist freie Journalistin und lebt seit zehn Jahren in Amsterdam. Auch sie bekommt in ihrem Alltag die Auswirkungen des Massentourismus zu spüren: Da kann es dann auch schon mal zu unangenehmen Situationen kommen, wenn sie z.B. als Frau feiernde Männer-Gruppen anspricht, dass sie die Musik leiser machen sollen. Trotzdem sagt Sarah Tekath im Podcast "nah dran": Ein Ende des Massentourismus ist für sie nicht in Sicht.
Der Podcast "nah dran"
Im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner - egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.