Microsoft beendet im Oktober 2025 offiziell die Sicherheits-Updates für Windows 10

00:41 Min. Verfügbar bis 02.01.2027 Von Jörg Schieb, Jörg Schieb

Support für Windows 10 endet im Oktober 2025: Was jetzt zu tun ist

Stand: 03.01.2025, 11:24 Uhr

Im Oktober 2025 endet der Support für Windows 10. Rund 32 Millionen PCs arbeiten in Deutschland noch mit dem Betriebssystem. Wer nicht rechtzeitig umsteigt, dem drohen vermehrte Cyberangriffe. Unser Digitalexperte Jörg Schieb erklärt, was jetzt zu tun ist.

Von Jörg Schieb

Microsofts Betriebssysteme haben eine begrenzte Lebensdauer. Das liegt daran, dass Technologie sich stetig weiterentwickelt und ältere Versionen irgendwann nicht mehr mit neuen Sicherheitsanforderungen, Hardware oder Software kompatibel sind.

Windows 10 wurde bereits 2015 veröffentlicht. Schon damals war klar: Der Support ist auf zehn Jahre begrenzt. Genau am 14. Oktober 2025 ist dieser Zeitpunkt erreicht.

Sicherheits-Updates schließen Schwachstellen

Ab dann gibt es keine Sicherheits-Updates mehr. Was erstmal harmlos klingt, stellt in der Praxis jedoch ein hohes Risiko dar. Denn die regelmäßig verteilten Sicherheits-Updates schließen kritische Schwachstellen, die Angreifer nutzen könnten, um Daten abzugreifen oder Schad-Software zu installieren.

Ohne Updates bleibt ein System verwundbar. Auch viele Anbieter von Software, die auf Windows-Computern läuft, stellen meist kurz nach dem Ende des Supports für eine Betriebssystem-Version die Unterstützung ein. Mit derselben Folge: Auch hier drohen vermehrt Sicherheitsrisiken.

Noch 32 Millionen PCs mit Windows 10 in Deutschland

Laut IT-Sicherheitsunternehmen Eset werden in Deutschland noch rund 32 Millionen PCs mit Windows 10 betrieben. Hacker und Cyberangreifer warten nur auf das Support-Ende: Ab diesem Stichtag werden Angriffe auf Windows-10-Systeme einfacher - und erfolgreicher.

Bleibt euer Computer nach 2025 auf Windows 10, setzt ihr euch zunehmend Sicherheitsrisiken aus und verliert nach und nach die Möglichkeit, moderne Software zu nutzen. Ein Umstieg auf Windows 11 ist daher ratsam – nicht nur, um sicher zu bleiben, sondern auch, um die Vorteile neuer Technologien zu nutzen.

Was passiert, wenn ich nichts unternehme?

Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass der Computer nicht mehr funktioniert, wenn der Support endet. Tatsächlich lassen sich Rechner mit Windows 10 auch nach Oktober 2025 weiter verwenden. Der PC wird normal starten, auch alle Programme werden zunächst wie gewohnt laufen. Doch mit der Zeit dürften ernsthafte Probleme auftreten.

Ohne regelmäßige Sicherheits-Updates bleiben neu entdeckte Schwachstellen im System offen. Angreifer können gezielt nach solchen Lücken suchen, und das Risiko für Angriffe mit Viren, Trojanern oder anderer Schad-Software steigt.

Besonders gefährlich für Banking und Co.

Besonders gefährlich wird es bei sensiblen Aktivitäten wie Online-Banking oder dem Versenden persönlicher Daten. Auch wenn ein Virenscanner installiert ist, kann er keine vollständige Sicherheit gewährleisten, da er ebenfalls auf regelmäßige Updates angewiesen ist.

Ein weiteres Problem ist die wachsende Inkompatibilität mit neuer Software. Programme und Spiele werden zunehmend auf Windows 11 optimiert, irgendwann hören Entwickler auf, Windows 10 zu unterstützen. Neue Funktionen oder Anwendungen, die mit Windows 11 kommen, bleiben einem dann ebenfalls verwehrt.

Kann mein Computer überhaupt auf Windows 11 wechseln?

Ein Umstieg auf ein neues Betriebssystem ist lästig, da aufwändig – aber auf Dauer unvermeidlich. Allerdings ist nicht jeder Rechner, der mit Windows 10 funktioniert, automatisch auch für Windows 11 geeignet. Microsoft hat die Anforderungen an die Hardware erhöht, um Sicherheit und Leistung zu verbessern.

Moderne Technologien wie der "Trusted Platform Module" (TPM) 2.0-Chip oder Secure Boot sind Voraussetzung, weil sie die Grundlage für fortschrittliche Sicherheitsfunktionen bilden.

Windows 10: Microsoft stellt im Oktober 2025 den Support ein

Neuer Look: Windows 11 löst Windows 10 ab.

Für viele Nutzer bedeutet das, dass ältere Geräte möglicherweise nicht mit Windows 11 kompatibel sind. Besonders Rechner, die vor 2017 gebaut wurden, könnten Probleme machen. Um herauszufinden, ob euer Gerät geeignet ist, stellt Microsoft ein Tool zur Verfügung: die PC-Integritätsprüfung.

Dieses kleine Programm (in Windows 11 serienmäßig integriert, unter Windows 10 kostenlos im Netz zu haben) analysiert die vorhandene Hardware und gibt eine klare Rückmeldung, ob ein Upgrade auf Windows 11 möglich ist.

Was kostet der Umstieg auf Windows 11?

Die gute Nachricht: Wer eine gültige Lizenz für Windows 10 besitzt, bekommt das Upgrade auf Windows 11 in den meisten Fällen kostenlos. Microsoft ermöglicht es dann, direkt über die Update-Funktion von Windows 10 auf die neuere Version zu wechseln. Dieser Prozess ist relativ einfach und erfordert keine zusätzlichen Kosten – vorausgesetzt, der Computer ist kompatibel.

Falls ein Rechner die Voraussetzungen für Windows 11 nicht erfüllt, könnten Kosten für Hardware-Upgrades anfallen. Komponenten wie Arbeitsspeicher oder Festplatten lassen sich noch relativ einfach austauschen. Schwieriger wird es, wenn der Prozessor oder die Hauptplatine nicht geeignet sind. In solchen Fällen ist oft der Kauf eines neuen Computers die sinnvollere Option.

Neue Geräte gibt es in verschiedenen Preisklassen, beginnend bei etwa 400 Euro für einfache Modelle. Für High-End-Geräte oder spezielle Anforderungen können die Kosten jedoch deutlich höher ausfallen.

Wie funktioniert der Umstieg auf Windows 11?

Bevor mit dem Upgrade begonnen wird, ist eine gründliche Vorbereitung wichtig. Der erste Schritt ist ein Backup aller Daten. Dabei sollten alle wichtigen Dateien wie Dokumente, Fotos und Videos gesichert werden, etwa auf externe Festplatte oder Cloud-Dienste wie OneDrive.

Danach solltet ihr prüfen, ob  Computer die Anforderungen für Windows 11 erfüllt. Das bereits erwähnte PC-Integritätsprüfung-Tool von Microsoft kann hier wertvolle Informationen liefern.

Wenn alles passt, lässt sich das Upgrade direkt über die Windows-Einstellungen starten. Der gesamte Prozess dauert in der Regel ein bis zwei Stunden, abhängig von der Geschwindigkeit des Computers (und der Anzahl der installierten Anwendungen).

Was bietet Windows 11?

Windows 11 ist mehr als nur ein neues Design. Microsoft hat das Betriebssystem von Grund auf modernisiert und viele neue Funktionen eingeführt. Die Benutzeroberfläche wurde überarbeitet und wirkt jetzt deutlich aufgeräumter. Das Startmenü befindet sich in der Mitte, und die neuen "Snap Layouts" machen es einfacher, mehrere Fenster gleichzeitig zu verwalten.

Ein weiterer Vorteil ist die verbesserte Sicherheit. Durch die Integration von TPM 2.0 und Secure Boot wird der Computer besser vor Angriffen geschützt. Auch regelmäßige Updates sorgen dafür, dass Sicherheitslücken schnell geschlossen werden.

Gamer profitieren von neuen Technologien wie DirectStorage, die Ladezeiten verkürzen, und Auto HDR, das für lebendigere Farben sorgt. Insgesamt ist Windows 11 darauf ausgelegt, moderne Hardware und Software optimal zu nutzen.

Der Support für Windows 10 endet zwar erst im Oktober 2025, doch es lohnt sich, schon jetzt über den Umstieg nachzudenken.

Verwendete Quellen:

  • Microsoft
  • IT-Sicherheitsunternehmen Eset

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