Madonna

Spät, aber spektakulär - Madonna gibt in Köln Konzert

Stand: 16.11.2023, 10:31 Uhr

Anderthalb Stunden lang müssen 16.000 Fans in der Kölner Lanxess Arena auf die US-Popsängerin warten. Dann liefert sie aber eine bildstarke und gewohnt freizügige Show ab.

"Absolut fantastisch", "es war ein Erlebnis" - so wurde Madonna in der Nacht auf Donnerstag in den sozialen Medien nach dem ersten Deutschland-Konzert ihrer Welttournee "The Celebration Tour" gefeiert. Die Kölner Lanxess Arena war fast ausverkauft. In der knapp zweieinhalbstündigen Show präsentierte Madonna zahlreiche ihrer großen Hits.

Manche Fans genervt wegen Verspätung

Mit ihrer "Celebration Tour" feiert die US-amerikanische Pop-Ikone gleich zwei Jubiläen: Zum einen ihren 65. Geburtstag, zum anderen die ersten 40 Jahre ihrer erfolgreichen Karriere, in der sie sich zu einem Weltstar der Popmusik entwickelte.

Besucher des Madonna Konzerts

Zwei Besucher des Madonna-Konzerts in Köln

Die Konzertbesucher nahmen für das Konzert einige Strecken auf sich - wie Helmut und Gomes, die extra aus Hamburg anreisten. Gerade Helmut ärgerte sich wie ein paar andere Fans über den verspäteten Anfang. Beide betonten aber auch, dass die Show dann ein tolles Erlebnis war. "Das Konzert hat mir super gefallen. Sie ist eine Göttin, das war einfach klasse", sagte Gomes nach der Veranstaltung.

Madonna in Köln

Madonna tritt in Köln auf. Es ist ein Querschnitt ihrer Karriere. Und vor allem ist es eine große Show.

Madonna

Ihren ersten großen Hit "Holiday" hatte Madonna bereits mit ihrem ersten Album "Madonna". Sie spielt den Hit bereits relativ am Anfang der perfekt organisierten Show. Madonna überlässt nichts dem Zufall. Fotografen sind auf dem Konzert nicht zugelassen. Die Journalisten bekommen Bilder von der ersten Show in London.

Ihren ersten großen Hit "Holiday" hatte Madonna bereits mit ihrem ersten Album "Madonna". Sie spielt den Hit bereits relativ am Anfang der perfekt organisierten Show. Madonna überlässt nichts dem Zufall. Fotografen sind auf dem Konzert nicht zugelassen. Die Journalisten bekommen Bilder von der ersten Show in London.

In Schwarz mit Heiligenschein eröffnet die Künstlerin die Show - und lässt vorher das Publikum eineinhalb Stunden warten. "Nothing Really Matters" ist auch schon ein Vierteljahrhundert alt und stammt vom Album "Ray Of Light". Das Album gilt als eines der besten Madonnas.

Themis ist extra aus Griechenland für das Konzert angereist. "Es ist die Tour mit den größten Hits und ich habe es genossen. Insbesondere "Live To Tell" war sehr emotional, ich habe es gemocht." Bei dem Song werden große Leinwände von der Bühne herabgelassen, auf der prominente gestorbene AIDS-Opfer, wie der Tennisspieler Arthur Ashe, gezeigt werden.

40 Songs hat das Management versprochen. Zählt man die Intros, Videos der einzelnen Show-Teile und angespielte Stücke mit, kommt man fast dahin. Und so wird es, wie angekündigt, ein Querschnitt der Karriere.

"Sie hat alle Lieder gebracht, die man so hören wollte", freut sich Nicole (links), die mit Sonja aus Bremen angereist ist. Für die Frauen ist es das siebte Madonna-Konzert und sie sind begeistert: "Sie hat altersentsprechend performed und sie war zur Abwechslung mal gut gelaunt und hat mit dem Publikum gesprochen."

Die Bühne ist der Ort aufwändiger Choreographien mit sehr vielen Tänzerinnen und Tänzern. Allerdings gibt es keine Band. Die Musik kommt aus der Konserve.

Madonna liefert die perfekte Show. Ausnahme: Zweimal trinkt sie aus einer Flasche Kölsch.

"Hung Up" war die erste Single aus dem "Confessions" Album. Es ist ein Song über den Frust, nach einer Liebe loszulassen. Während ihrer langen Karriere hat Madonna immer wieder provoziert. Natürlich darf da auch "Like A Prayer" nicht fehlen. Während des Songs werden Kreuze auf die Leinwand projiziert. Tänzer sehen so aus, als hingen sie an einem Kreuz.

Bei "Vogue" wird die Bühne zum Laufsteg. Anfang der 1990er Jahre prägte der Song einen Musikstil. Er war in über 30 Ländern in den Charts, in Deutschland allerdings nur auf Platz vier. Der Song war der erste einer weiblichen Künstlerin, der mehrfach mit 'Platin' ausgezeichnet wurde. Allerdings unterscheidet sich das, was sie auf der Bühne präsentiert, doch deutlich vom Original.

"Die Super-Lieder von Madonna wurden kaputt-gemixt, mit Techno überladen", sagt Steffen aus Bornheim. Dabei ist Madonna für ihn und Barbara insbesondere auch die Jugend: "Zu 'Vogue' dachte ich, ich könnte mittanzen", sagt Barbara und erinnert sich: "Wir haben damals nach der Schule die Lieder aufgenommen, und dann dachte ich jetzt: OK, das ist eine neue Version. Die Show, die Performance, die Tanze waren cool, aber das Alte hat gefehlt."

Auch Tanja und Aldo aus Köln sind nicht 'geflasht' von dem Konzert: "Sie hat das Publikum nicht mitgenommen", sagt Tanja. Und Aldo ergänzt: "Es war nicht den Erwartungen entsprechend und vor allem hätte die Stimmung kommen können, wenn sie nicht die Verspätung gehabt hätte."

Auch Helmut ärgert sich mächtig über die Verspätung. Er und Gomes sind aus Hamburg für das Konzert angereist: "Ich finde das respektlos, das geht nicht. Aber die Show war klasse." Und für Gomes stellt sich die Frage, ob er pünktlich zu einer Klausur zurück nach Hamburg kommt. Trotzdem hat es sich gelohnt: "Das Konzert hat mir super gefallen. Sie ist eine Göttin, das war einfach klasse. Das waren alle Alben und alle Hits, und sie hat so viele."

Madonna steht für Provokation. Sie eckte mit ihren sexuellen und kirchlichen Anspielungen immer wieder an. Als ihre Hits erschienen, waren es Skandale, heute ist es Teil der Show, wenn sich die 65-Jährige mit einer Frau auf einem roten Samtbett räkelt.

"Celebration" ist nicht nur der Titel der Tour. Es ist auch der letzte große internationale Top 10 Hit der Pop-Ikone in Deutschland. Danach schaffte es nur noch "Give Me All Your Luvin'" unter die ersten zehn. Anders ist das mit ihren Alben, da haben es alle mit Ausnahme des ersten, in die Top fünf geschafft.

Gut zwei Stunden spielte die Künstlerin in der fast ausverkauften Köln-Arena.

Ein Auftritt gemeinsam mit ihrer Tochter

Ihr Auftritt war von einer bildstarken Bühnenshow, zahlreichen Tanzeinlagen und freizügigen Kostümierungen geprägt. Auch ihre Tochter Mercy James erhielt in der Show einen Auftritt: Sie begleitete ihre Mutter bei "Bad Girl" am Klavier.

Madonna ist bereits seit Mitte Oktober mit ihrer Welttournee durch Europa unterwegs. Neben einem zweiten Auftritt in Köln am Donnerstagabend sollten zwei weitere Deutschland-Konzerte am 28. und 29. November in der Berliner Mercedes-Benz Arena folgen. Den eigentlich für Sommer geplanten Tournee-Auftakt in Kanada musste die 65-Jährige wegen einer schweren bakteriellen Infektion verschieben.

Unsere Quellen:

  • dpa
  • WDR-Kultur

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