Der sogenannte "Sensibilisierungserlass" solle "in Kürze" an die kommunalen Ausländerbehörden gehen, wie das NRW-Ministerium für Flucht und Integration am Dienstag gegenüber dem WDR bestätigte.
Der Erlass soll Bürgern aus den türkischen Erdbebengebieten helfen, die sich bereits mit einem Visum in NRW aufhalten. Solche Touristen-Visa gelten normalerweise drei Monate. Die kommunalen Ausländerbehörden sollen nun schneller prüfen, ob diese Visa um weitere drei Monate verlängert werden können, so dass diese Menschen nicht in die zerstörten Regionen ausreisen müssen.
Ministerin für Abschiebestopp
NRW-Flüchtlingsministerin Josefine Paul von den Grünen drängt auch bei der Bundesregierung darauf, einen Abschiebestopp für abgelehnte Asylbewerber in die Türkei zu prüfen.
Im vergangenen Jahr sind 80 Personen aus NRW in die Türkei abgeschoben worden. Abschiebungen nach Syrien sind derzeit wegen des Bürgerkrieges im Land generell ausgesetzt.
Paul setzt sich zudem bei der Bundesregierung dafür ein, dass in Deutschland lebende Türken ihre Familienangehörigen leichter aus den Erdbebengebieten zu sich holen können. Der Bund arbeite derzeit an einem - wie es heißt - unbürokratischen Visaverfahren für solche Fälle.
Über dieses Thema berichtet der WDR auch in seinen Hörfunknachrichten.