Ein großer Sonnenkollektor wandelt das Sonnenlicht in Strom um

Neue Zahlen zeigen: Weniger Solar-Ausbau in 2024

Nach dem Rekordjahr 2023: Dieses Jahr werden weniger Solaranlagen gebaut. Dafür haben jetzt mehr Menschen ein Balkonkraftwerk.

Von Sophie Rhinow

Nach ersten Hochrechnungen im Mai hat der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) jetzt die Solar-Ausbau-Zahlen für das erste Halbjahr 2024 veröffentlicht. Diese bestätigen: Der Ausbau von Solarenergie in NRW geht im Vergleich zu 2023 langsamer voran.

Während im Solar-Ausbau-Rekordjahr 2023 in NRW insgesamt 225.736 neue Solaranlagen gebaut wurden, kamen bis Juni diesen Jahres 100.639 Anlagen dazu. Da fehlen natürlich noch sechs Monate, in denen einiges gebaut werden kann. Aber auch im Halbjahresvergleich schneidet 2024 schlechter ab. Vergangenes Jahr kamen im ersten Halbjahr schon knapp 14.000 Solaranlagen mehr dazu.

In Leistung gesprochen wurden im ersten Halbjahr 2023 ungefähr 1.092 Megawatt neu ans Netz gebracht. Dieses Jahr sind es bisher nur circa 1.059 Megawatt. Das Ausbautempo hat sich also verlangsamt und das wird sich dieses Jahr voraussichtlich auch nicht mehr ändern.

LEE fordert mehr Freiflächenanlagen

Der Großteil – nämlich 85 Prozent – der 2024 neu installierten Leistung wird durch sogenannte bauliche Anlagen erzeugt. Damit sind Photovoltaikanlagen an Gebäuden, Fassaden oder auf Dächern gemeint. Bei Anlagen auf Freiflächen besteht dagegen noch Luft nach oben. Nur sechs Prozent der Leistung im ersten Halbjahr haben diese erwirtschaftet. Der LEE, der die Interessen der Ökostrombranche in NRW vertritt, fordert die Landesregierung dazu auf, sich mehr für Freifächenanlagen einzusetzen.

Gut entwickelt haben sich dagegen die Zahlen bei den sogenannten Balkonkraftwerken, die jeder zu Hause installieren kann. Mehr als 42.000 neue kleine Solaranlagen wurden im ersten Halbjahr in NRW registriert.

Weitere Themen