Schattenriss eines Kindes vor Feuer und Rauch, daneben eine gebückte Person

Silvester-Angriffe: 33 Verfahren in NRW eingeleitet

Stand: 19.01.2023, 17:30 Uhr

Nach den Angriffen auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht in NRW hat das Innenministerium einen Bericht veröffentlicht. Demnach wurden 33 Verfahren wegen Angriffen auf Einsatzkräfte eingeleitet.

Von Rainer StriewskiRainer Striewski

Auch in NRW war es in der Silvesternacht in mehreren Städten zu Angriffen auf Polizei und Feuerwehrleute gekommen. Schwerpunkt der Randale lag dabei im Ruhrgebiet. Das geht aus einem Bericht des Innenministeriums für die Sitzung des Innenausschusses am Donnerstag hervor.

Hälfte deutsche Staatsbürgerschaft

Demnach wurden in NRW insgesamt 33 Verfahren wegen Angriffen auf Einsatzkräfte eingeleitet. Die Tatverdächtigen seien überwiegend männlich im Alter zwischen 14 und 55 Jahren und hätten etwa zur Hälfte die deutsche Staatsbürgerschaft, heißt in dem Papier. 41 Polizisten und drei Einsatzkräfte des Rettungsdienstes wurden demnach in der Silvesternacht verletzt.

Insgesamt ist es laut Bericht in der Silvesternacht zu 2.945 polizeilichen Maßnahmen gekommen - und damit 638 mehr als im Jahr zuvor und 1.317 mehr als in der Silvesternacht 2020. Die Anzeigen wegen Sachbeschädigungen haben sich von 291 auf 448 erhöht, die Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung von 102 auf 174. Der Bericht listet mehrere Vorfälle in Bonn, Bochum, Duisburg, Hagen, Essen und Gelsenkirchen auf.

"Nicht die Anzahl der Vorfälle ist besonders, da liegen wir auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Pandemiezeit", erklärte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag im Innenausschuss. "Aber die Qualität macht mir Sorgen."

44 Personen in Gewahrsam genommen

233 Personen sind in der Silvesternacht insgesamt in Gewahrsam genommen worden, bilanzierte Reul im Innenausschuss - darunter auch Personen, die etwa wegen Kneipenschlägereien mitgenommen wurden. Nur 44 von ihnen wurden laut Reul aufgrund Krawallen in Gewahrsam genommen, also etwa wegen Gewalt gegen Einsatzkräften oder dem Einsatz von Pyrotechnik aus einer Gruppe heraus.

Schwerpunkt in Berlin

Laut einer Umfrage des ARD-Politikmagazins MONITOR unter allen Innenministerien hat es deutschlandweit in der Silvesternacht mindestens 284 Angriffe auf Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten gegeben. Der Schwerpunkt lag dabei in Berlin. Dort wird aktuell gegen 44 Tatverdächtige ermittelt - davon 16 mit deutscher Staatsangehörigkeit, 10 Deutsche mit doppelter Staatsbürgerschaft und 18 Ausländer.

Über das Thema berichtet der WDR am 19.01.2023 u.a. in der Sendung MONITOR um 21.45 Uhr.

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