Konjunkturprognose für NRW nach unten korrigiert

Stand: 31.05.2022, 11:31 Uhr

Krieg in der Ukraine, steigende Preise, Folgen der Pandemie: Das Wachstum der NRW-Wirtschaft fällt krisenbedingt wohl bescheidener aus als erwartet.

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) hat am Dienstag in Düsseldorf die wohl letzte Konjunkturperiode seiner Amtszeit vorgestellt. Laut RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung wächst die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen demnach 2022 um 2,0 Prozent. Im Februar war noch ein Jahreswachstum von 3,6 Prozent erwartet worden.

Für 2023 wird ein Wachstum von 2,5 Prozent erwartet. Die Raten bewegen sich damit auf dem Niveau von Gesamtdeutschland. Ein Wachstum um zwei Prozent sei in diesem schwierigen Umfeld "eine gute Nachricht", sagte Pinkwart.

Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine falle die konjunkturelle Erholung schwächer aus als zu Beginn des Jahres angenommen. Die Material- und Rohstoffknappheit habe sich weiter verschärft.

Stabiler Arbeitsmarkt, hohe Inflation

Die Erholung in den kommenden Sommermonaten werde "deutlich schwächer ausfallen als noch zu Beginn des Jahres erwartet", sagte RWI-Konjunkturexperte Torsten Schmidt. Die hohe Inflation belaste den privaten Konsum. Der Arbeitsmarkt aber sei stabil , so Pinkwart. Man rechne mit 140.000 neue Stellen in 2022.

Pinkwart ist seit 2017 Landesminister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie. Aufgrund der schweren Wahlniederlage der FDP wird er der nächsten Landesregierung wohl nicht mehr angehören. Der ehemalige FDP-Landeschef war bereits von 2005 bis 2010 Wissenschaftsminister in NRW.

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