Gewalt zwischen Polizei und Demonstranten auf den Feldern vor Lützerath

Lützerath-Proteste: 3.700 Polizeikräfte im Einsatz

Stand: 18.01.2023, 16:05 Uhr

Nach der Räumung von Lützerath haben sich Polizei und Demonstrierende gegenseitig Gewaltexzesse vorgeworfen. Noch sind viele Fragen offen. Innenminister Herbert Reul will am Donnerstag im Landtag Details bekanntgeben.

Von Rainer StriewskiRainer Striewski

Gleich mehrmals steht Lützerath am Donnerstag auf der Tagesordnung des Innenausschusses im Düsseldorfer Landtag: Direkt zu Beginn will sich der Ausschuss in einer von der SPD beantragten Aktuellen Viertelstunde mit der Demonstration von Samstag beschäftigen. Später steht noch die Räumung des Ortes sowie allgemein der "Sachstand zur Situation" auf der Tagesordnung der Abgeordneten.

Noch keine Zahlen zu verletzten Personen

Noch ist unklar, wie viele Verletzte es bei der Räumung des Ortes gegeben hat - weder bei den Polizeibeamten, noch bei den Demonstrierenden. Auch die Zahl der Strafanzeigen ist noch offen. Einige Details dazu will Innenminister Herbert Reul (CDU) im Innenausschuss vortragen. So kündigt er es in einem schriftlichen Bericht an, der bereits Mittwoch veröffentlicht wurde.

"Die Auswertung insbesondere der jüngsten Einsatzverläufe dauert noch an. Insbesondere die statistische Erhebung von Strafanzeigen, lngewahrsamnahmen sowie vorläufigen Festnahmen ist noch nicht abgeschlossen", heißt es in Reuls schriftlichen Bericht.

Bis zu 3.700 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz

Zumindest einige Zahlen nennt das Papier: In der Spitze waren demnach bis zu 3.700 Einsatzkräfte in und um Lützerath eingesetzt. Am Samstag, als sich laut Bericht "mehrere tausend" Demonstrierende auf Lützerath zubewegten, waren 3.300 Kräfte im Einsatz. Weil dabei auch "teils Gewalt gegenüber den polizeilichen Einsatzkräften angewendet" wurde, kam es laut Bericht zum "offensiven Einsatz des Einsatzmehrzweckstocks". Auch Wasserwerfer kamen zum Einsatz, allerdings nur mit der Funktion "Wasserregen". Gezielte Wasserstöße soll es nicht gegeben haben.

Die SPD erwartet von Reul am Donnerstag unter anderem genaue Angaben zu der Zahl der Verletzten sowie dazu, wo es bei der Demo wann und von wem Gewalt gegeben hat. "Wir wollen wissen, wie es zu den Szenen gekommen ist", erklärte Christina Kampmann, innenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Vorfeld.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 18.01.2023 in den Hörfunk-Nachrichten und im WDR-Fernsehen.