Ayla Celik, GEW, bei der Pressekonferenz

GEW beklagt "Mangelverwaltung" an Schulen

Stand: 19.08.2024, 14:45 Uhr

Als Schulnote bekäme die Landesregierung wohl eine glatte Fünf. Notengeber: die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Von Thomas DrescherThomas Drescher

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat zum Schuljahresbeginn bei der schwarz-grünen Landesregierung angemahnt, sie solle ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umsetzen.

Es fehle nicht nur an Mut und Entschlossenheit, sondern auch an richtungsweisenden Konzepten, gegen die "chronische Unterfinanzierung des Bildungssystems", sagte die GEW-Vorsitzende Ayla Celic am Montag in Düsseldorf. "Wenn man die Bildung zum Büttel des Haushalts macht, sollte man sich nicht die Chancengleichheit und die Zukunft der Kinder auf die Fahnen schreiben", so Celik.

Nordrhein-Westfalen stehe bei den jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben für Schülerinnen und und Schüler mit 8.600 Euro im Vergleich der Bundesländer an vorletzter Stelle. Würde die Landesregierung nur das Mittelmaß anvisieren, wären zusätzliche 2,3 Milliarden Euro pro Jahr nötig.

Viele Ideen, keine Ressourcen

Die GEW-Vorsitzende beklagt zudem, dass weiterhin mehr als 6.000 Lehrkräfte an den Schulen in NRW fehlen und deshalb jede fünfte Unterrichtsstunde ausfallen oder vertreten werden müsse. Der Personalmangel und die Unterfinanzierung von Schulen und Kitas führten dazu, dass sich die Bildungsungerechtigkeit im Land weiter verfestige.

Die von Schulministerin Dorothee Feller (CDU) angekündigte Ausweitung des Unterrichts in den Fächern Deutsch und Mathematik an den Grundschulen begrüßte Celik, kritisierte aber zugleich, auch dafür stünden keine zusätzlichen Lehrkräfte bereit. Dies gelte auch für Fellers Vorhaben, ein sogenanntes Sprachscreening einzuführen, mit dem die Sprachfähigkeiten künftiger Grundschulkinder schon in der Kita getestet werden soll. Auch dafür gebe es keine zusätzlichen Ressourcen, kritisierte die Gewerkschafterin.

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