Seit 2018 gibt es im NRW Landtag die sogenannte Kinderschutzkommission, als Interessenvertretung für Kinder und Jugendliche in der Politik. Als Konsequenz aus dem Mißbrauchsfall "Lügde" hat auch das neu gewählte Parlament 2022 diese Kommission wieder eingesetzt. In einem Zwischenbericht steht, was sie seit 2022 eigentlich gemacht hat und was demnächst noch ansteht.
Experten berichten
Es geht immer um ganz bestimmte Blöcke, zum Beispiel Cybermobbing. Oder Gewalt im Sport oder im kirchlichen Raum. Es ging aber auch schon um Übergriffe auf Kinder mit Behinderung und auch um die Täterstrategien. Beispielsweise sind auch Frauen oft Täterinnen, sie stehen aber selten im Fokus.
Die Kommission lädt zu den einzelnen Blöcken Experten ein und hört sich an, was sie zu berichten haben. Zum Beispiel Wissenschaftler oder Leute aus der Praxis. Unter anderem war der Chef des Landeskriminalamtes NRW eingeladen oder eine Mitarbeiterin von Zartbitter aus Köln. Der Verein ist Ansprechstelle für Menschen, die als Kinder oder Jugendliche sexuelle Gewalt erfahren haben.
Handlungsempfehlungen für die Politik
Anhand der Berichte der Experten leitet die Kommission dann Handlungsempfehlungen für die Politik, also den Landtag, ab. Cybermobbing ist zum Beispiel oft eine Fortsetzung von Mobbing im analogen Leben. Man müsse also immer beides zusammen denken und müsse Schulen und die Eltern mit einbeziehen, um Mobbing zu verhindern.
In diesem Fall haben die Experten aber aber auch berichtet, dass unsere Nachbarn in den Niederlanden da schon weiter seien und dort an allen Schulen Präventionsarbeit zu diesem Thema Mobbing gemacht werden muss.
Was demnächst ansteht
Die Kommission hat gerade erst im April ein Gutachten zu sexualisierter Gewalt an Kindern im kommerziellen Bereich in Auftrag gegeben. Also zum Beispiel in Musikschulen oder bei der Nachhilfe. In vielen anderen Bereichen wie der Kirche oder dem Sport gibt es bereits Kinderschutzkonzepte. Viele kommerzielle Anbieter haben solche Schutzkonzepte aber noch nicht. Das Gutachten soll bis Oktober 2025 fertig sein und dann Empfehlungen bereit halten, wie die Politik das auch in diesem Bereich umsetzen könnte.