Schüler an Gymnasien haben in NRW künftig ein Jahr mehr Zeit. Der Landtag hat am Mittwoch (11.07.2018) mehrheitlich entschieden, dass ab dem nächsten Jahr in der Regel wieder neun Jahre zum Abitur führen. Damit endet ein jahrelanger Streit an den Gymnasien.
Es soll auch G8-Gymnasien geben
Im Gesetz der schwarz-gelben Landesregierung steht eine Leitentscheidung zu G9. Das heißt: Grundsätzlich gilt für alle Gymnasien eine neunjährige Schulzeit. Auf eigenen Wunsch - und wenn der Schulträger zustimmt - können Gymnasien allerdings auch bei G8 bleiben.
Alle Schulen müssen bis Ende Januar 2019 entscheiden, ob sie G8 oder G9 anbieten. Das Schulministerium erwartet, dass über 90 Prozent der Gymnasien den längeren Weg wählen. Die ersten Klassen, die nach G9 unterrichtet werden, sind die heutigen dritten und vierten Klassen der Grundschulen. Alle Kinder, die jetzt bereits auf einem Gymnasium sind, bleiben beim Turbo-Abi.
Eckpunkte des Gesetzes
Weitere wichtige Eckpunkte des G9-Gesetzes:
- Die G9-Schulen können in der Sekundarstufe I reine Halbtagsschulen sein. Es bleibt den Schulen überlassen, ob sie Unterricht in den Nachmittag verlagern.
- Die zweite Fremdsprache kommt erst in der siebten Klasse hinzu. Bei G8 ist es die sechste Klasse.
- Nach der zehnten Klasse wird es künftig auch an Gymnasien wieder zentrale Prüfungen geben, um die mittlere Reife zu erlangen.
- Die Lehrpläne werden noch überarbeitet. Fest steht, dass Informatik und Wirtschaft gestärkt werden sollen.
Widerspruch bei Details
Alle Fraktionen im Landtag unterstützen die Rückkehr zu G9. Widerspruch gibt es in Details. So sind SPD, Grüne und AfD dagegen, den Schulen die Wahl zu überlassen. Die AfD beharrt zudem darauf, auch den Schülern der heutigen Klassen fünf bis sieben G9 zu ermöglichen. Die drei Fraktionen enthielten sich bei der Abstimmung.