Masken landen als Abfall einfach am Straßenrand

Corona-Pandemie im Rückspiegel: Was lief schief in NRW?

Stand: 17.02.2023, 16:10 Uhr

Drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie sind viele einschneidende Maßnahmen wieder aufgehoben. Rückblickend betrachtet waren nicht alle richtig - sagen die, die in der Zeit Verantwortung trugen.

Hier im Video-Interview:

Der Gesundheitsminister: Karl-Josef Laumann (CDU)

Als NRW-Gesundheitsminister musste Karl-Josef Laumann (CDU) die Corona-Regeln umsetzen: Lockdown, Maskenpflicht, 3G-Regeln. Dabei hat er sich meistens für relativ strenge Regeln eingesetzt. Für ihn ging es um den Schutz besonders gefährdeter Menschen und darum, ddie Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. "Wir haben es hinbekommen, es ist gut gegangen", sagt Laumann im Interview mit der WDR-Sendung Westpol. Allerdings räumt er auch Fehler ein. Hier spricht Laumann ausführlich über die Herausforderungen in drei Jahren Pandemie, über seine Sorgen, die persönliche Belastung und warum er gar keine Sozialen Medien genutzt hat in dieser Zeit.

Die Schulministerin: Yvonne Gebauer (FDP)

Als NRW-Schulministerin hat Yvonne Gebauer (FDP) Schulschließungen, Maskenpflicht und Distanzunterricht durchsetzen müssen - oft gegen ihren Willen. In der damaligen NRW-Landesregierung sei sie regelmäßig überstimmt worden. "Ich habe immer für das Wohl der Kinder gekämpft. Und dazu gehört an allererster Stelle der Präsenzunterricht", sagt Gebauer im Interview. Ausführlich spricht sie über ihre Abneigung gegen bestimmte Corona-Maßnahmen, darüber, was sie im Nachhinein bereut und wofür sie sich entschuldigt.

Der Intensivmediziner: Uwe Janssens

Als Chefarzt und Intensivmediziner hat Uwe Janssens die Auswirkungen der Corona-Pandemie hautnah erlebt: Menschen, die schwer krank wurden oder gestorben sind. "Zum Glück haben wir Szenen wie in Bergamo hier nicht erlebt", sagt Janssens im Interview. Von der Politik fühlte er sich teilweise alleine gelassen - vor allem, wenn Material fehlte oder Maßnahmen nicht zielgerichtet waren. Janssens spricht ausführlich über Anfeindungen in der Pandemie und warum er auch Corona-Leugner behandeln würde.

Der NRW-Korrespondent: Tobias Blasius

Als NRW-Korrespondent in Düsseldorf hat WAZ-Journalist Tobias Blasius drei Jahre lang über die Corona-Politik berichtet und die Maßnahmen der Landesregierung kritisch kommentiert. Die Art, wie die Politik ständig wechselnde Maßnahmen vorgab, war für ihn aus journalistischer Sicht nicht akzeptabel. Das Abwägen und Infragestellen blieb auf der Strecke. "Aber welche Diskussion will man führen, wenn eigentlich keiner ein passendes Rezept hat?", sagt Blasius im Interview mit dem WDR. Er spricht ausführlich über seine Erinnerungen an die Pandemie, was er aus heutiger Sicht bereut und warum er sich für einen Tag mit Ex-Ministerpräsident Laschet im Nachhinein sogar schämt.

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